Was nach der "Wende" im Ort geschah:
      zusammengestellt 
        von Wolfgang Purann 2002 
      Nach dem Wegfall der Deutschland teilenden Grenze war es nicht einfach, 
        sich dem in der Bundesrepublik bestehenden Verwaltungs- und Rechtssystem 
        anzupassen. Viele Lernprozesse waren erforderlich. 
        Die pluralistische Gesellschaft begann sich auch im Ort zu entwickeln, 
        indem die ersten demokratischen Parteien und Organisationen gegründet 
        wurden. 
       
      Am 28.5.1990 wird von 26 anwesenden Vertretern ein Beschluss zur Struktur 
        des Präsidiums der Gemeindevertretung gefasst.  
        Darin wird festgelegt, dass auf der Grundlage der Kommunalverfassung der 
        DDR vom 17.05.1990 ein Gemeindevertretervorsteher (Bündnis Bestensee) 
        und drei Stellvertreter (davon: zwei Bündnis Bestensee, ein PDS) 
        eingesetzt werden.  
        Auf dieser Sitzung wurden auch die einzelnen Ausschüsse festgelegt. 
        Die Wahl eines Bürgermeisters und seines 1. Beigeordneten als dessen 
        Stellvertreter wird beschlossen. Die Führung der Amtsgeschäfte 
        wird bis zur Wahl des Bürgermeisters dem 1. Beigeordneten (gewählt 
        wurde Jens-Karsten Schmidt) übertragen, der somit die bisherige langjährige 
        Bürgermeisterin Anita Neye ablöste. 
       
      Der erste neue Bürgermeister nach der politischen Wende war Gerd 
        Kruligk, der am 28.6.1990 nach einer Ausschreibung zum Oberhaupt der Gemeinde 
        ernannt wird. Stellvertreter wird Jens-Karsten Sievers. 
       
      Am 26.07.1990 wurde die Übernahme der Wohnblöcke Friedenstraße 
        Nr. 18/20/25 in kommunales Eigentum von der Gemeindevertretung beschlossen, 
        ebenso der Beitritt der Gemeinde Bestensee in den Städte- und Gemeindebund 
        des zu bildenden Landes Brandenburg. 
       
      
         
            
            Fußball-Kreismeister 1995/96  | 
         
       
      Einer der größten Vereine in Bestensee, der Fußballverein, 
        stand mit der politischen Wende 1989/90 vor einer neuen Situation.  
        Die Armeesportvereinigung "Vorwärts" wurde aufgelöst, 
        finanzielle und materielle Zuwendungen fielen völlig weg.  
        Aber auch in dieser Situation wurde unter Leitung des damaligen Vereinsvorsitzenden, 
        dem Sportkameraden und heutigen Ehrenmitglied des Vereins R. Kuntzsch 
        alles unternommen, um das Überleben des Vereins zu sichern. Neben 
        der Aufrechterhaltung des Spielbetriebs wurde es notwendig, sofort eine 
        Vereinsgründung vorzunehmen, eine Satzung zu erstellen, den Verein 
        im Vereinsregister anzumelden und die Gemeinnützigkeit zu beantragen. 
         
        Am 25.10.1990 fand die Gründungsversammlung in der Gaststätte 
        "Am Bahnhof" in Bestensee unter Anwesenheit der Sportkameraden 
        D. Balz, B. Blödorn, H. Bohrloch, D. Bredow, G. Fahnauer, R. Große, 
        W. Haßka, D. Heinze, U. Hoffmann, H.-J. König, R. Kuntzsch, 
        J. Wiemann, D. Wille und M. Wilmanowski statt.  
        Zur Gründungsversammlung wurde die Vereinssatzung einstimmig angenommen, 
        in der bestimmt ist, daß die Rechtsnachfolge der am 16.03.1919 gegründeten 
        SG Union Groß Besten angetreten wird.  
        Der neugegründete Verein SV Grün/Weiß Union Bestensee 
        e.V. wurde am 30.07.1991 in das Vereinsregister eingetragen und ihm wurde 
        die Gemeinnützigkeit zuerkannt.  
        Zum Zeitpunkt der Neugründung hatte der Verein ca. 100 Mitglieder 
        und nahm mit 3 Männer- und 2 Nachwuchsmannschaften am Wettkampfgeschehen 
        teil. Der jährliche Mitgliedsbeitrag betrug 50,- DM für Erwachsene 
        und 30,- DM für Kinder.  
        Allerdings konnte das notwendige Jahresbudget für die Gewährleistung 
        der Spiele, Bereitstellung von Sportgerät, Trikots, die Unterhaltung 
        des Sportplatzgeländes und zur Sicherstellung des Vereinslebens nur 
        mit der Hilfe von Sponsoren aufgebracht werden.  
        Die nach der Wende erfolgte Neustrukturierung der Kreisfußballverbände 
        und die damit verbundenen neuen Klasseneinteilungen erforderten zur Qualifikation 
        für die neu eingerichtete Kreisliga, daß im Spieljahr 1991/92 
        einer der ersten fünf Plätze in der Kreisklasse belegt werden 
        mußte. Dieses Ziel wurde erreicht und ab der Saison 1992/93 spielte 
        die 1. Mannschaft in der neu gegründeten Kreisliga. 
       
      Am 29.11.90 beauftragt die Abgeordnetenversammlung den Hauptausschuß, 
        den Geschäftsführer für die zu bildende Wohnungsbau GmbH 
        in Person und dessen Gehalt festzulegen. Als Geschäftsführer 
        wurde später Klaus Kretzschmar eingesetzt. 
       
      Eine der ersten Vereins-Neugründungen war 1990 der Gewerbeverein, 
        der auf Initiative von der Fa. Baustoffhandel Beierke gegründet wurde. 
       
      Im Dezember 1990 wurde der Sportverein VSG Bestensee durch die Beharrlichkeit 
        von Gerhard Pietschmann (ehemals ASG) und Rainer Konrad gegründet. 
        Mehrere Sektionen sind darin integriert, wie z.B. Volleyball, Leichtathletik, 
        Tischtennis oder Reiten. 
      1991 
       
      Die Wende in der DDR ging auch am Männergesangverein nicht spurlos 
        vorüber. Infolge der Ereignisse, Arbeitslosigkeit einiger Mitglieder 
        und allgemeiner Orientierungslosigkeit ruhte die Vereinsarbeit etwa ein 
        halbes Jahr. Nach und nach fanden die Sänger aber wieder zusammen, 
        nicht zuletzt aufgrund der rührigen Arbeit des Vorstandes. Am 14.10.1991 
        wurde der Chor beim Amtsgericht Königs Wusterhausen als "eingetragener 
        Verein" registriert. 
        Im Jahre 1993 mußte nach 30 Jahren sehr erfolgreicher künstlerischer 
        Leitung des Chores der Altchormeister Günter Schröder aus gesundheitlichen 
        Gründen den Taktstock abgeben. Wieder einmal war das Weiterbestehen 
        des Vereins gefährdet. So war es ein Glücksumstand, daß 
        man in Frau Ingrid Teltow eine couragierte und einfühlsame Dirigentin 
        fand. Seitdem ist der Gesangverein einer der ganz wenigen Männerchöre, 
        in welchem eine Dame den Ton angibt, was bei den "gestandenen Herren" 
        sicher eine nicht immer leichte Aufgabe ist. 
       
      Mit 14,5 °C erlebte das Dahmeland am 10. Januar 1991 den wärmsten 
        Januartag seit Beginn der Temperaturmessungen im Land Brandenburg. 
       
      Im Januar 91 gab sich die bisherige AG Philatelie den Namen "Briefmarken-Sammler-Verein 
        Bestensee 1955" und beschloss dazu ihre Satzung. Kurt Redenz wurde 
        erneut zum Vorsitzenden gewählt. 
       
       Um 
        die Bürger über Entscheidungen der Gemeindevertretung und das 
        kommunale Geschehen zu informieren, erfolgte am 28.6.1991 die erstmalige 
        Herausgabe des Amtsblattes "Bestwiner", der seitdem jeden Monat 
        erscheint.  
        Im Kopf der Zeitung war damals noch zu lesen: "Dem Tratsch ein Ende! 
        Neues aus der Gemeindeverwaltung." Später wurde daraus: "Amtsblatt 
        für die Gemeinde Bestensee". Auf der Titelseite erschien eine 
        Einladung zum Rosenbaumfest am 29. und 30.6.  
       
      Um den Aufbau einer funktionierenden Verwaltung schneller zu verwirklichen, 
        und um einen Meinungs- und Erfahrungsaustausch zwischen den Gemeindeverwaltungen, 
        Vereinen, Verbänden und den Bürgern in einem Ort in den alten 
        Bundesländern und Bestensee zu verwirklichen, wurde im August 1990 
        eine Partnerschaft mit Havixbeck, einem Ort in Nordrhein-Westfalen, angeregt. 
       
      
         
            
            Schloss Hülshoff in Havixbeck  | 
         
       
      Am 5.10. und 6.10.1991 fuhren der Bürgermeister, die Amtsleiter 
        des Gemeindeamtes, Abgeordnete der Gemeindevertretung, der Direktor der 
        Grundschule, die Leiterin der Kinderkombination und ein Vertreter der 
        Freiwilligen Feuerwehr Bestensee nach Havixbeck, um dort den Partnerschaftsvertrag 
        im feierlichen Rahmen zwischen beiden Gemeinden zu unterzeichnen. 
        Der Bürgermeister überreichte im Namen der Gemeinde Bestensee 
        eine Gedenkurkunde anläßlich des Jahrestages der Deutschen 
        Einheit mit dem Wappen des Landes Brandenburg. 
       
      Am 16. September beriet der Vorstand des Bestenseer Vereins zur Förderung 
        von Kindern und Jugendlichen auf seiner ersten Sitzung über die ersten 
        Arbeitsschritte. Gabriele Binder als Vorstandsvorsitzende gab bekannt, 
        dass der Verein u.a. Eltern beratend zur Seite stehen und ihre Interessen 
        in Bezug auf die Betreuung der Kinder in den öffentlichen Einrichtungen 
        vertreten will.  
        Seit dem 1. Februar 1992 gibt es den "Bestenseer Verein zur Förderung 
        von Kindern und Jugendlichen e.V." offiziell. 
       
      Nach der Renovierung konnte im Juli 91 die Gemeindebibliothek wiedereröffnet 
        werden. Herr Becker, der seit 1964 in ihr nebenberuflich tätig ist, 
        kann auf einen Bestand von ca. 2000 Büchern verweisen. 
       
      Im September weilten in unserer Gemeinde 10 Kinder im Alter von 8-11 
        Jahren aus dem Gebiet um Tschernobyl in Bestensee.  
        Sie kamen zur Erholung und Genesung nach der Atomreaktorkatastrophe, bei 
        der zahlreiche Menschen verstrahlt wurden, in unseren Ort. So gab es in 
        unserer Gemeinde auch einen Freundeskreis für die Kinder von Tschernobyl, 
        und jährliche Besuche der Kinder wurden zur Regel. 
       
      Am 26.9.1991 wurde ein Beschluss der Gemeindevertretung gefasst, nach 
        dem die DDR-Vergangenheit der Abgeordneten auf die Zusammenarbeit mit 
        der Staatssicherheit überprüft werden soll. Diese Überprüfung 
        wurde 1994 fortgeführt. Im Ergebnis der Mitteilung der Gauck-Behörde 
        wurden zwei IM (Inofizielle Mitarbeiter der Staatssicherheit) unter den 
        Abgeordneten festgestellt. 
       
      Am 18.10. kam es zur Wahl der neuen Wehrleitung der Freiwilligen Feuerwehr 
        Bestensee. Die meisten der abgegebenen Stimmen konnte Joachim Schäricke 
        für sich verbuchen und löste somit den bisherigen Wehrführer 
        Herbert Schwarz ab.  
       
      In der Dezember-Ausgabe des "Bestwiner" wurde Feuerwehr-Nachwuchs 
        gesucht und folgendes "Loblied auf die Feuerwehr" von Fritz 
        Schulze veröffentlicht: 
       
      
        Eine Feuerwehr ist not, 
          wenn es einmal brennt in Bestensee, 
          da Wasser nicht zum Feuer rennt 
          und Feuer nicht zur See. 
          So müssen schon zur Stelle sein, 
          so 30 Männer groß und klein 
          mit Schwung, Elan und großem Schneid 
          entschlossen alle Zeit. 
          Geht der Alarm dann richtig los, 
          mit Leiterwagen und Hurra, 
          ein jeder ist dabei. 
          Im Spritzenhaus die Stimmung groß, 
          ist's erst einmal vorbei. 
          Sieh da kommt die Feuerwehr 
          Geradewegs vom Schanktisch her. 
          Es ist so schön, es ist so schön 
          Bei der Feuerwehr zu sein, 
          drum Kameraden kommt, 
          wir laden jeden ein. 
       
      Ebenfalls in der Dezember-Ausgabe gibt die damalige Schulleiterin der 
        Gesamtschule, Frau Szuppa, bekannt, dass 244 Schülerinnen und Schüler 
        die Einrichtung besuchen, davon sind 10 ausländische Kinder aus Bulgarien, 
        Rumänien und dem Irak. 22 Lehrerinnen und Lehrer unterrichten die 
        insgesamt 11 Klassen der Schuljahre 7-10. 
       
      Die Grundsteinlegung für das Einkaufszentrum Zeesener Straße 
        erfolgte im November 1991. 
       
      1992  
      
         
            
            Kinderdorf  | 
         
       
      1992 war ein Jahr wichtiger baulicher Maßnahmen. So erfolgte am 
        3. März 1992 die feierliche Eröffnung der Baustelle Kinderdorf, 
        im Juli war Richtfest und bereits am 17.10. gab es eine große Einweihungsfeier, 
        der die damalige Sozialministerin des Landes Brandenburg Hildebrandt beiwohnte. 
         
        Am 1. Oktober erfolgte die Gründung einer gemeinnützigen GmbH 
        als Träger der Kindertagesstätte/ Kinderdorf. 
        Marktplatz Zeesener Straße  
       
      
         
            
            Marktplatz Zeesener Straße  | 
         
       
      Auch das Einkaufszentrum in der Zeesener Straße konnte nach dem 
        Richtfest am 30. April seine Eröffnung am 15. Juli feiern. 
        Weiterhin wurden in diesem Jahr erste Plattenbauten in der Friedenstraße 
        saniert. 
      Die konstituierende Sitzung der Jagdgenossenschaft Bestensee fand am 
        22.1.1992 in der Grundschule statt.  
        In den Jagdvorstand wurden einstimmig gewählt: Hans-Joachim Guthke 
        und Manfred Purann. 
       
      Am 23. Januar 1992 beschloß die Gemeindevertretung die Bildung 
        eines Schuleinzugsbezirks. Demnach hat die Grundschule Bestensee als Schuleinzugsbezirk 
        den Ort Bestensee. 
        Weiterhin wird der Gemeinde Pätz aus traditioneller Bindung die Beschulung 
        ermöglicht, ebenso je nach Kapazitätsauslastung weiteren Gemeinden. 
       
      Große Probleme bereiten dem Ort wilde Mülldeponien. So wurde 
        auf der gleichen Gemeindevertretersitzung bekannt gegeben, dass im Ort 
        42 wilde Mülldeponien und altlastenverdächtige Flächen 
        bestehen.  
        Kurz darauf erfährt man, dass jetzt gelbe Recycling-PVC-Säcke 
        für Leichtverpackungen erhältlich sind, und die Entsorgung kostenlos 
        durch ein Fahrzeug erfolgt. 
       
      Im Mai gibt es ein weiteres Umweltproblem: Aufgrund von Mineralölverklappungen 
        und daraus entstehender Verunreinigungen muss das Baden im Tonsee am Campingplatz 
        D 172 bis auf weiteres verboten werden. 
        Eine weitere Meldung im Juni verdeutlicht das bestehende Problem: 2 ABM-Mitarbeiter 
        der Gemeinde stellten 4 Papierkörbe am Fußweg zwischen Plattenbauten/Friedenstr. 
        und Waldstraße auf. Keine 3 Stunden später waren sie bereits 
        zerstört. 
       
      Eine weitere Schreckensmeldung gab es am 24.9.92: die Gesamtschule wurde 
        von Unbekannten verwüstet. Das Lehrerzimmer wurde überschwemmt, 
        Schränke wurden aufgebrochen, Schriftstücke und Gegenstände 
        zerstört oder gestohlen. 
       
      Am 26. März 1992 beschließt die Gemeindevertretung Bestensee 
        die Amtsfreiheit der Gemeinde.  
        Bei einer Bürgerbefragung wurde die von der Gemeinde Bestensee getragene 
        Lösung, die Gemeinde Pätz mit einzugemeinden, von der Bevölkerung 
        Pätz negativ bewertet. Die Abwendung von Bestensee und das Eingliedern 
        in die Amtsgemeinde Friedersdorf wurde von den Abgeordneten als nicht 
        tragbar bezeichnet. 
        Am gleichen Tag beschloss die Gemeindevertretung, daß die Gemeinde 
        Bestensee Mitglied des Wasser- und Abwasserverbandes Dahme-Notte-Kanal, 
        der sich am 9. 3. 1992 gebildet hatte, wird.  
        Damals umfasste er 17 Mitglieder - von Eichwalde, Schulzendorf, Zeuthen 
        über Königs Wusterhausen bis hin zu Töpchin und Motzen. 
       
      Der bisher heißeste Tag des Jahres mit 38,1 °C am 21. Juli 
        wird mit 38,8 °C am 9. August noch übertroffen. Es ist der bisher 
        heißeste Tag seit Beginn der Potsdamer Messungen vor 100 Jahren. 
       
      Am 26. August 92 startete ein Konvoi mit 5 Fahrzeugen, voll beladen mit 
        Hilfsgütern und vielen Spenden in Richtung Tschernobyl.  
        Mit dabei waren der Bürgermeister, der 1. Beigeordnete, Mitglieder 
        des Freundeskreises für die Kinder von Tschernobyl und Pfarrer Brandt. 
        Die Firmen Japke aus Senzig und Dietzmann aus Königs Wusterhausen 
        stellten die Fahrzeuge zur Verfügung. Auf der Rücktour wurden 
        16 strahlenbelastete Kinder mit nach Bestensee gebracht, die sich hier 
        4 Wochen erholen konnten. 
       
      Der Versammlungsraum des ev. Kirchgemeindehauses in der Reuterstraße 
        konnte im Jahr 1992 wärme-isoliert und renoviert werden. 
      1993 
       
      Zu einem großen Brand im Wohnhaus in der Hauptstraße 41 kam 
        es am 29.1.93. Zur Unterstützung der Brandbekämpfung wurde die 
        Feuerwehr aus Königs Wusterhausen mit einem Leiterwagen und Löschfahrzeug 
        angefordert, so dass am frühen Abend der Brand unter Kontrolle war. 
       
      Nachdem über zu wenig Bestenseer Blutspender geklagt wurde, wollte 
        man es den Kritikern zeigen: am 8. März kamen 46 Spender in die Praxis 
        von Frau Dr. Bachmann. 
       
      
         
            
            Osterfeuer  | 
         
       
      Im April 1993 flammte ein alter Brauch wieder auf: das seitdem jährlich 
        stattfindende Osterfeuer wird zur Tradition. Damals wurde das Feuer auf 
        der Freifläche an der Hauptstraße/ Ecke Rudolf-Breitscheid-Straße 
        vom Wehrleiter Joachim Schäricke entzündet. 
       
      Am 28. April 1993 wurde auf Initiative von Kurt Beierke für eine 
        bessere Koordination unter den Vereinen der Vereinsring gegründet. 
        Der Vorsitzende ist zunächst Peter Neumann, später Eddie Fischer. 
       
      Am 17.6.1993 beschließt die Gemeindevertretung die Ordnungsbehördliche 
        Verordnung über die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit 
        und Ordnung in Bestensee. Damit wird die alte Gemeindeordnung durch Erlaß 
        einzelner durch Landes- und Bundesgesetze vorgeschriebener Satzungen schrittweise 
        außer Kraft gesetzt und die alte Gemeindeordnung in vollem Umfang 
        abgelöst. 
       
      Mitte des Jahres begannen Sanierungsarbeiten der Kirche an der Dorfaue. 
        Die Firma Karl Minzlaff GmbH aus Berlin erneuerte die teilweise vom Schwamm 
        zerstörten Dachbalken und sanierte den zum großen Teil aus 
        Holz bestehenden Kirchturm. 
       
      Zum 100-jährigen Bestehen des Friedhofs Nord soll die Trauerhalle 
        renoviert werden, und es wird zu Spenden aufgerufen. 
       
      
         
            
            Tschernobyl-Kinder beim 
            Angelsportverein Pätzer Hintersee | 
         
       
      Auch in diesem Jahr finden wieder strahlengeschädigte und hilfsbedürftige 
        Kinder aus der Tschernobyler Umgebung bei Bestenseer Gasteltern für 
        4 Wochen ein zeitweiliges Zuhause.  
        Der Gewerbeverein hatte am 5. September seine 2. Gewerbeschau in der Hauptstraße. 
        Das Motto "Fahr nicht fort - kauf im Ort" hatte auch diesmal 
        die Menschen angesprochen, und trotz schlechten Wetters kamen viele Besucher. 
       
      Große Trauer herrschte am 26.10.93, als "Tante Magda", 
        mit bürgerlichem Namen Magdalena Zerbock, im Alter von 87 Jahren 
        starb. Fast alle Bestenseer kannten sie, denn 1946 rief sie den ersten 
        Kindergarten nach dem Krieg in Bestensee ins Leben (Baracke am Schmiedeweg/Ecke 
        Rudolf-Breitscheid-Str.) und betreute bis zu ihrem 60. Lebensjahr mit 
        großem Engagement unsere Kinder.  
        Auch der evangelischen Kirchengemeinde hielt sie jahrzehntelang die Treue. 
       
      Am 5. Dezember ist Kommunal- und Bürgermeisterwahl. Die Anzahl der 
        Gemeindevertreter wird von 30 auf 18 reduziert.  
        Von 3890 wahlberechtigten Bürgern gingen 2592 zur Wahl (66,6 %). 
        Im Einzelnen erhielten: 
      
         
          |  
                   
           | 
          Unabhängige Bürger f. Bestensee | 
          32,5 % | 
         
         
          |  
            
           | 
          PDS | 
          28,9 % | 
         
         
          |  
            
           | 
          CDU | 
          19,9 % | 
         
         
          |  
            
           | 
          SPD | 
          11,4 % | 
         
         
          |  
            
           | 
          Bürger-Bündnis | 
          3,9 % | 
         
         
          |  
            
           | 
          EWV-Pinnow | 
          1,8 % | 
         
         
          |  
            
           | 
          DFB e.V. | 
          1,6 % | 
         
       
       Im ersten Wahlgang erhält keiner der Bürgermeisterkandidaten 
        die erforderliche Mehrheit: 
      
         
          |       | 
          Klaus-Dieter Quasdorf EWV | 
           
             26,8 % 
           | 
         
         
          |   | 
          Marianne Schmidt CDU | 
           
             17,4 % 
           | 
         
         
          |   | 
          Kerstin Rubenbauer PDS | 
           
             14,2 % 
           | 
         
         
          |   | 
          Gerd Kruligk SPD | 
           
             5,7 % 
           | 
         
       
      In der später folgenden Stichwahl gegen Marianne Schmidt wird Klaus-Dieter 
        Quasdorf mit 1324 zu 534 Stimmen zum Bürgermeister gewählt, 
        und bei der nächsten Wahl am 11.11.2001 mit großer Mehrheit 
        in seinem Amt bestätigt.  
        Er löste damit den kommissarisch eingesetzten Bürgermeister 
        Jens-Karsten Sievers ab, der die Amtsgeschäfte nach der Abwahl von 
        Gerd Kruligk im Sommer führte.  
       
      Ingrid Teltow wird am 16.12.1993 zur Vorsitzenden der Gemeindevertretung 
        gewählt. 
       
      Zu einem großen vorweihnachtlichen Singen und Musizieren kam es 
        am 11. Dezember in der Dorfkirche, die bis auf den letzten Platz gefüllt 
        war. Pfarrer Brandt hatte neben dem Bestenseer Posaunen- und Kirchenchor 
        auch Verstärkung aus Wildau geholt, sowie den Bestenseer Männergesangverein 
        und den Gymnasialchor aus Königs Wusterhausen. 
       
      Ebenfalls im Dezember 1993 erfolgte die Grundsteinlegung für das 
        Einkaufszentrum an der B 179/ Friedenstraße. 
      1994 
       
      
         
            
            Zempern in Klein Besten  | 
         
       
      Nach 25 Jahren lebte eine Tradition wieder auf. Auf Initiative von Ingo 
        Fischer und Peter Neumann und nach einer Diskussion im Vereinsring wurde 
        am 19.2.1994 in Bestensee wieder gezempert.  
        Eine fröhliche Mannschaft mit einer kleinen Musiktruppe zog durch 
        die Hauptstraße, Waldstraße, das Einkaufszentrum und zurück 
        zur Hauptstraße. Viele Spenden wurden eingesammelt und als Dank 
        gab es jedesmal ein kleines Ständchen und der Mundschenk reichte 
        ein geistiges Getränk. 
       
      Am 27. März erlitt die Gemeindeverwaltung einen schmerzlichen Verlust, 
        als man vom plötzlichen Tod des Kämmerei-Leiters Axel Kache 
        erfuhr. 
       
      Im April 1994 wurde die Rudi-Arnstadt-Straße in Mozartstr. umbenannt, 
        nachdem die Gemeindevertretung am 27.1.1994 feststellte, "dass nach 
        der historischen Darstellung und Beweisen über die tatsächlichen 
        Hintergründe des Grenzzwischenfalls, die längst veröffentlicht 
        worden sind, es keinen Grund für die weitere Ehrung des Grenzsoldaten 
        aus der DDR-Zeit gibt." 
        Die Gesamtschule Bestensee hatte diesen Namen bereits 1990 abgelegt. 
       
      Der Bestenseer Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen 
        e. V. zieht am 1. Mai 1994 in das Gebäude Paul-Gerhardt-Str. 4-8 
        ein. 
       
      Am 7.4.1994 beschließt die Gemeindevertretung Bestensee die gemeinsame 
        Gründung des Märkischen Abwasser- und Wasserzweckverbandes und 
        den Beitritt zu diesem. 
       
      Das Bürgerbündnis gibt in der Juni-Ausgabe des "Bestwiner" 
        bekannt, dass der erste Bürgermeisterstammtisch am 15. Juni stattfindet. 
       
      Zur Einführung einer verkehrsberuhigten Zone in der Friedenstraße 
        wird eine umfangreiche Konzeption bekanntgegeben, die u.a. ein Einbahnstraßensystem 
        und neue Parkflächen vorsieht. Im November wird die Planung Realität. 
        Dann wird auch die bisherige Einfahrt von der B 179 zur Friedenstraße 
        geschlossen, und der Verkehr wird jetzt über eine neue Zufahrt zwischen 
        dem neuen Einkaufszentrum und dem Weg zur Freiligrathstraße geführt. 
       
      Die gemeinnützige Kinderdorf GmbH hatte leider wenig Erfolg. Am 
        16.6.1994 erfolgte die Einleitung des Liquidationsverfahrens.  
        In der Begründung wurde ausgeführt: "Der Gegenstand und 
        der Zweck der Kinderdorf GmbH (Unternehmenskonzept) ist im großen 
        Teil nicht zum Tragen gekommen. Aus jetziger Sicht und aus Sicht von Steuerberatern 
        ist das Grundkonzept nicht tragfähig." 
       
      Erfreulicher entwickelte sich die Zusammenarbeit mit Havixbeck: am 3. 
        Juli 1994 stellte sich Bestensee erstmalig mit einer Fotoausstellung in 
        der Partnergemeinde vor. Herr Möller, der alles gründlich vorbereitete, 
        führte die Gäste schließlich auch durch die Ausstellung. 
       
      Zum 75-jährigen Jubiläum des Fußballvereins Union Bestensee 
        konnte die Bestenseer Mannschaft das Pokalturnier gewinnen. Im Spiel der 
        über 50-jährigen war noch einmal "Kulle" Purann mit 
        dabei, der viel für den Bestenseer Fußball getan hat.  
        Große Freude löste die Ehrung von Union Bestensee und Übergabe 
        einer Ehrentafel durch den Deutschen Fußballbund aus. Der Abend 
        klang in der ehem. Gaststätte "Akropolis" in der Hauptstraße 
        mit einem stimmungsvollen Konzert von Larry Schuba & Western Union 
        aus. 
       
      Eine Massenhochzeit gab es am 3.5.94 in Bestensee, als die 5- bis 6-jährigen 
        im Kinderdorf unter großer Anteilnahme der "Großen" 
        Kinderhochzeit feierten. 
       
      Zum Sommerfest lud die PDS die Bestenseer Rentner ins Haus Brandenburg. 
        Ca. 35 amüsierten sich bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen, und 
        ließen den Abend mit Kesselgulasch und Bratwürsten vom Grill 
        ausklingen. 
       
      
         
            
            Freiwillige Feuerwehr Bestensee  | 
         
       
      Die Freiwillige Feuerwehr zog Mitte des Jahres 1994 folgendes Resümee: 
        Zu diesem Zeitpunkt gab es 46 Mitglieder, davon 14 Ehrenmitglieder, einen 
        Zivildienstleistenden, 2 Jung-Kameraden und 29 Aktive, die ihren neuen 
        elektronischen "Pieper", der die Sirene ersetzt, ständig 
        "am Mann" tragen. 
        Es gab 3 Fahrzeuge, die zur Verfügung standen. Das Tanklöschfahrzeug 
        (TLF 16) auf W 50, Baujahr 1975, mit einem Fassungsvermögen von 2200 
        l Wasser und 200 l Schaum fährt zu jedem Einsatz mit. Der Vorausrüstwagen 
        (VRW) auf B 1000, Baujahr 1980, wurde im vorausgehenden Jahr von den Kameraden 
        der Feuerwehr aufgebaut. Für Rettungseinsätze fehlte allerdings 
        ein Notstromaggregat mit Scheinwerfer, sowie Absperr- und Sicherungsgeräte. 
        (Kurz nach diesem Resümee wurde allerdings eins gespendet.) 
        Das dritte Fahrzeug, ein Löschgruppenfahrzeug (LF8 TS8 STA) auf ROBUR, 
        Baujahr 1972, fuhr immer als zweites Fahrzeug im Verband mit dem TLF 16 
        zu Brandeinsätzen. Dieses Löschfahrzeug ermöglicht einen 
        schnellen Transport der Mannschaft sowie den Aufbau langer Wasserstrecken 
        bei in der Nähe fehlenden Wasserentnahmestellen. 
        Die Kameraden Sauerbrei und Mender wurden für ihre 40-jährige 
        Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Bestensee ausgezeichnet, 
        die Kameraden Koch und Wander für 30 Jahre, Joachim Schäricke 
        für 20 Jahre. 
       
      Der Juli 1994 zeichnet sich als Jahrhundert-Juli aus. Mit einem Monatsmittel 
        der Lufttemperatur um 22 °C schlägt er alle bisherigen Rekorde. 
        25 Sommertage mit Temperaturen von mindestens 25 Grad sorgten für 
        tropische Verhältnisse. An 15 Tagen war es sogar heißer als 
        30 Grad. 
       
      
         
            
            Feier der Volkssolidarität 
            mit Margot Budach  | 
         
       
      Am 30. August 1994 unternimmt die Gruppe der Volkssolidarität, organisiert 
        von Margot Budach, wieder eine Reise, diesmal mit dem Bus in die Sächsische 
        Schweiz. 
       
      Zur 40. Blutspende wird Peter Gundlach durch den Vorsitzenden des DRK-Ortsverbandes, 
        Herrn Malter, ausgezeichnet. 
       
      In der Oktober-Ausgabe des "Bestwiner" stellt sich der Revierpolizist 
        Klaus Müller vor. 
       
      Der Auftakt zur jährlich stattfindenden Festveranstaltung anläßlich 
        des Tages der Deutschen Einheit war am 2. Oktober 1994. 
       
      Am 30.11. lud die Ortsgruppe der Volkssolidarität zu einem vorweihnachtlichen 
        Kaffeenachmittag in den Gemeindesaal der Grundschule ein. Ca. 60 Rentner/innen 
        folgten dieser Einladung. Dort wurde auch bekanntgegeben, dass durch die 
        Neuaufnahme von 20 weiteren Mitgliedern die Volkssolidarität jetzt 
        eine Mitgliederzahl von über 200 aufweist. 
       
      Weitere bauliche Höhepunkte bis Ende 1994 waren die Grundsteinlegung 
        für das Wohngebiet im Wustrocken im September, die Vollendung des 
        im Juni begonnenen und im Oktober abgeschlossenen Umbaus der Neuapostolischen 
        Kirche in der Heinrich-Heine-Straße.  
        Am Tag der offenen Tür war das Baugeschehen auf einigen Schautafeln 
        dokumentiert. Ausserdem stellte sich der gemischte Chor der neuapostolischen 
        Kirche Bestensee vor. Unter den Gästen konnten der Bürgermeister 
        Herr Quasdorf und Frau Teltow begrüßt werden.  
        Und im November öffneten erste Läden im neuen Einkaufszentrum 
        an der B 179 / Friedenstraße. 
        Ein neues "Wahrzeichen" für unseren Ort gab es, nachdem 
        der Mobilfunk-Anbieter E-Plus die Aufstellung eines 50 m hohen Stahlgitterturmes 
        auf dem Mühlenberg in Auftrag gab. 
       
      
         
            
            Weihnachtliche Hauptstraße  | 
         
       
      Die "Rote Schule" wurde nach dem Kauf durch das Arztehepaar 
        Taube wieder in ihre alte Schönheit versetzt. Selbst Wetterhahn und 
        -fahne zieren wieder die Giebel. 
       
      Weihnachtlicher Glanz erhellte zum ersten mal die Hauptstraße in 
        Bestensee im Dezember, als christbaumförmige Lichterketten an den 
        Lichtmasten angeschlossen wurden. Inzwischen erfreut jedes Weihnachten 
        die Bestenseer und Besucher dieser schöne Lichterschmuck. 
       
      Eine Naturheilpraxis öffnet in Bestensee ihre Pforten. Bernd Malter 
        bietet Akupunktur, Homöopathie und Fußreflexzonenmassage an. 
       
      1995 
      Am 28.1.1995 erhielt das Gemeindeamt eine für den Ort ungewöhnliche 
        Mitteilung: es wurden Zwillinge - Denise und Dennis Majuntke - geboren. 
        Der Bürgermeister überreichte zu diesem Anlass einen Geschenkgutschein 
        zum Anlegen eines Sparbuchs.  
        Im vergangenen Jahr 1994 wurden übrigens 19 Geburten verzeichnet. 
       
      In der ersten Gemeindevertretersitzung des Jahres 1995, am 26.1., wurde 
        der Verkauf des kommunaleigenen, ehemaligen Heizhauses der Gesamtschule 
        (Paul-Gerhardt-Str.) beschlossen. 
        Der Beschluss zum Verkauf des zweiten kommunaleigenen ehemaligen Heizhauses 
        der Grundschule (Waldstraße) erfolgte am 29.6.1995. 
       
      In der März-Ausgabe des "Bestwiner" stellt sich unsere 
        Nachbargemeinde Pätz erstmalig mit einer eigenen Seite vor. Der Hintergrund: 
        Nachdenken über eine Eingemeindung von Pätz nach Bestensee. 
        Die Themen der ersten beiden Artikel waren ein historischer Rückblick 
        von Harry Schäffer und Ulrich Schulze-Riesenberg und Gedanken zu 
        einem Zusammenschluss beider Orte von Sieglinde Borchert und Hardy Pöschk. 
       
      In der gleichen Ausgabe wird darauf hingewiesen, dass am 31.12.1995 die 
        Personaldokumente der DDR ihre Gültigkeit verlieren. Wer noch keine 
        neuen beantragt hat, sollte dies demnächst tun. Die Gebühr für 
        die Beantragung eines Personalausweises beträgt 10 DM, für einen 
        Reisepass 30 DM. 
       
      Am 27.4.95 erfolgte zur Schlichtung kommunaler Streitigkeiten die Einrichtung 
        einer Schiedsstelle und die Wahl einer Schiedsperson. Von der Gemeindevertretung 
        wurde Bernd Hoffmann zunächst auf fünf Jahre gewählt.  
        Ergänzend dazu erfolgte am 2.5.1996 der Beschluss zum Beitritt der 
        Gemeinde zum Bund Deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen. 
       
      Im Juni wurde bekanntgegeben, dass durch die Mitgliedschaft einiger Pätzer 
        Bürger im CDU-Ortsverband Bestensee eine Erweiterung des Ortsverbandes 
        beschlossen wurde. Der neue Name: "CDU-Ortsverband Bestensee/Pätz". 
        Am 20.11.95 beschloss der CDU-Ortsverband, dass nach gründlicher 
        Überprüfung auch ehemalige Berufsoffiziere und SED-Mitglieder 
        im Ortsverband mitarbeiten und auch Mitglied werden können.  
       
      Die Beziehungen zu unseren Havixbecker Freunden vertieften sich weiter 
        nach einem Besuch der Havixbecker Kleingärtner in Bestensee. Beim 
        Abschlussabend hatte der Vorsitzende der Bestenseer Siedlersparte, Wilfried 
        Peters, dem Havixbecker Vorsitzenden, Hans-Harald Kosbab, als Andenken 
        ein Aquarell der Bestenseer "Roten Schule" ( gemalt vom Bestenseer 
        Hobbymaler Herrn Heisig) überreicht. 
       
      Mitte Mai trafen erneut 24 strahlengeschädigte belorussische Kinder 
        in Bestensee ein, und traten vier Wochen später körperlich und 
        seelisch gestärkt wieder die Heimreise an. 
       
      Im Juli trauerten nicht nur die Kameraden der Feuerwehr um Brandinspektor 
        Herbert Schwarz, der von 1958-1991 als Wehrführer in der Bestenseer 
        Freiwilligen Feuerwehr tätig war. 
       
      Die Kinder im Wohngebiet Friedenstraße freuten sich im August 1995, 
        als neue Spielplätze fertiggestellt wurden. 
       
      Am 24. August 1995 beendet nach rund acht Wochen der erste Regen eine 
        extreme Trockenperiode mit großen Hitzeperioden. 
       
       Im 
        gleichen Monat wurde das im Mai entworfene Gemeindewappen vom Ministerium 
        des Innern genehmigt. 
        Am 14.9.1995 beschließt die Gemeindevertretung, den vorliegenden 
        Entwurf einer Flagge für Bestensee ins Genehmigungsverfahren durch 
        das Ministerium des Innern zu geben. 
        Die Flagge besteht - bei einer Aufhängung an einem Querholz - aus 
        drei Längsstreifen Grün-Weiß-Grün im Verhältnis 
        1 : 2 : 1 und trägt das zuvor beschlossene Wappen in der Mitte. Ein 
        Gutachten vom Brandenburgischen Landeshauptarchiv über das Wappen 
        und die Flagge lag vor. Im November erfolgte schließlich die Genehmigung 
        der Bestensee-Flagge. 
       
       Am 
        9.9.1995 gab es eine große Feier anlässlich des 100-jährigen 
        Bestehens des Schützenvereins (damals noch Landwehrverein Klein Besten), 
        1994 neu gegründet. Um 9 Uhr startete ein Festumzug von der Gaststätte 
        Preußen-Eck, der bis zum Reiterhof St. Georg ging.  
        Anschliessend war nach einer Ansprache des Vorsitzenden des Schützenvereins, 
        Herrn Arends, die Eröffnung des Schützenfestes und der Gewerbeschau. 
        Danach gab es zahlreiche Vorstellungen, viel Unterhaltung und natürlich 
        Schießwettbewerbe. Schützenkönig wurde Werner Domke, Vize-König 
        Bernd D. Voigtmann.  
        Die größte Attraktion war Bungee Jumping.  
        Um 19 Uhr ließ man den Tag fröhlich beim Tanz in der Reithalle 
        ausklingen. 
       
      Die Kita-Leiterin, Frau Heiland, blickte im Oktober auf ein ereignisreiches 
        Jahr im Kinderdorf zurück. Nicht nur, dass "vor Ort" viel 
        "angestellt" wurde, vielmehr gab es auch Dampferfahrten, Radtouren 
        sowie Ausflüge ins Freibad nach Neue Mühle, zur Kreativstube 
        in Prieros, zur Sandmannausstellung in Königs Wusterhausen und zu 
        einer Hubschrauberbesichtigung in Tempelhof. 
       
      Zu einem gemeinsamen Singen lud der Posaunenchor am 23.9.95 ein. Die 
        Bläser der Gemeinde Willdau, Herr Alt, Pfarrer Ruff und 3 kleine 
        Nachwuchsbläser unterstützten den Posaunenchor. 
       
      Am 2. Oktober wird ein guter Freund aus Havixbeck zu Grabe getragen. 
        Hans Harald Kosbab, Vorsitzender der Gartenfreunde "Am Siebenbach", 
        der sich intensiv um die Beziehungen mit Bestensee gekümmert hatte, 
        konnte einen Urlaub in Bestensee nicht mehr bis zum letzten Tage genießen, 
        denn wenige Stunden vor der Abreise ereilte ihn das tragische Schicksal. 
      Ebenfalls am 2. Oktober 1995 wird bei der Festveranstaltung zum Tag der 
        Deutschen Einheit das von Harry Schäffer eingebrachte "Bestensee-Lied" 
        von der großen Mehrheit der Anwesenden als bestes Lied ausgewählt. 
        In Noten umgesetzt wurde es von Annette Lehmann. Und hier der Text: 
       
        Bestenseer, lasst uns wandern, heute ist der Himmel blau. 
          Hoch hinauf auf Pätzer's Berge, weiter dann durch Tal und Au. 
          Ob der Himmel voller Regen, ob die liebe Sonne lacht, 
          Schönheit gibt's auf allen Wegen ohne Zins und ohne Pacht. 
         
          Refrain: In weiter Ferne, aus hoher Höh', ja Höh, 
            leuchten die Sterne über'n Todnitzsee! 
            In weiter Ferne, aus hoher Höh', ja Höh, 
            leuchten die Sterne über'n Pätzer See! 
         
        Bestenseer, lasst uns singen, denn ein Lied macht's Herz so weit. 
          Lasst das Echo wiederklingen, sei kein Freund von Traurigkeit. 
          Spielmann spiele Deine Fidel, spiele auf Dein schönstes Stück 
          Und wir singen uns're Lied'l, in der Sutschke liegt das Glück. 
         
          Refrain: In weiter Ferne, ... 
         
        Bestenseer, lasst uns rasten, denn am Kiessee sitzt sich's gut. 
          Ruhet aus von Tageshasten, denn schon sinkt der Sonne Glut. 
          Früh am Morgen scheint sie wieder, wenn sie ihren Schlaf gemacht 
          Und wir singen uns're Lieder durch die stille dunkle Nacht. 
         
          Refrain: In weiter Ferne, ... 
         
       
      In der Gesamtschule war man im Herbst sehr aktiv. Ein Weg mit Holzpflaster 
        und ein Teich-Biotop wurden angelegt. Nachdem im Februar 1994 die Klassenzimmer 
        neue Schüler- und Lehrerplätze sowie Tafeln erhielten, kamen 
        jetzt neue Schränke in die Räume.  
        Unterrichtsräume wurden von Lehrern und Schülern renoviert, 
        und bunte Gardinen schützten die Schüler und Lehrer vor der 
        Sonne. 
       
      
         
            
            Neuapostolische Kirche  | 
         
       
      In der bis auf den letzten Platz gefüllten Neuapostolischen Kirche 
        fand am 8. Oktober ein festliches Singen anlässlich des Erntedanktages 
        statt. 
       
      Das 50-jährige Bestehen der Volkssolidarität wurde am 25. Oktober 
        von 90 Teilnehmern in dem voll besetzten Gemeindesaal in der Waldstraße 
        gefeiert.  
        Die Vorsitzende, Frau Budach, zog ein Resümee der bisherigen sehr 
        erfolgreichen Arbeit, und wurde selber von der Gemeinde gewürdigt. 
         
        Die Jubiläumsfeierlichkeiten wurden am 29. Oktober fortgesetzt, denn 
        es fand im Gebäude des Vereins zur Förderung von Kindern und 
        Jugendlichen die Festveranstaltung zum Tag der Briefmarke und des 40-jährigen 
        Vereinsjubiläums der Briefmarkenfreunde statt. Neben zahlreichen 
        Gästen aus dem Land Brandenburg und dem Ort blies auch der Posaunenchor 
        ein Ständchen. 
       
      
         
            
            Halloween-Kinder  | 
         
       
      In der Nacht vor Allerheiligen, am 31.10.1995, setzt sich immer mehr 
        ein uralter Brauch aus den USA und Großbritannien in Bestensee durch: 
        Halloween. An diesem Tage bitten verkleidete und angemalte kleine Monster 
        um Süßigkeiten und andere Gaben.  
        In den darauffolgenden Jahren wird die Sammelei für die Kinder immer 
        reizvoller, so dass es nicht selten vorkommt, dass bis zu acht verschiedene 
        Kindergruppen an dem Tag an einer Haustür mit dem Ausspruch: "'Was 
        Süßes, oder es gibt 'was Saures!" um Leckereien betteln. 
       
      Im Kinderdorf ging eine langjährige Erzieherin mit ihrem 60. Geburtstag 
        in den Ruhestand.  
        Ingrid Ziegler arbeitete über 40 Jahre in der Kinderbetreuung, und 
        seit 1984 betreute die Pätzerin die Bestenseer Kinder. Bei der Geburtstagsfeier 
        erzählte Frau Ziegler auch aus vergangenen Zeiten. So erfuhr man, 
        dass ihre Mutter als Fährfrau Gäste vom Bestenseer Ufer nach 
        Pätz mit dem Kahn übersetzte. Gerufen wurde dann stets "Krüger 
        hol rüber" (ehemals Krügersches Gasthaus "Zum Hundertjährigen"). 
       
        
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