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17.7.23: LAUSL-Ferienbetreuung

Der LAUSL-Verein bot in der ersten Ferienwoche vom 17.-21.7. den Schulkindern eine Ferienbetreuung an. Die Mitglieder hatten unter dem Motto "Naturerlebniswoche" zahlreiche interessante und abwechslungsreiche Aktionen vom Vormittag bis zum Nachmittag vorbereitet, und die vielen Anmeldungen bewiesen, dass diese Möglichkeit gern in Anspruch genommen wurde.
Am ersten Tag begrüßte Martin Braun die Kinder, wünschte viel Spaß und ein gutes Gelingen. Birgitt gab einen Überblick über die Aktionen der nächsten Tage und sprach mit den Kindern über Verhaltensregeln. Dann konnte der erste Tag starten, denn die Kinder waren schon ungeduldig, was sie auf einer Wanderung ins Sutschketal erleben würden.
Birgitt, Laila, Kati, Björn und ich begleiteten die 20-köpfige Wandergruppe, und nach Überqueren der B 246 ging es entlang des Triftweges, vobei am Friedhof bis zum Eingang des Naturschutzgebietes Sutschketal.
Das Sutschketal, vermutlich in der letzten Eiszeit entstanden, wurde viele Jahrhunderte bis in die 1960er Jahre von den Bauern landwirtschaftlich genutzt und gepflegt. Im Tal dominierten Wiesenflächen, die regelmäßig gemäht wurden. Und in der Mitte schlängelte sich ein kleiner Graben, der Pritzelgraben, vom kleinen Sutschkeweiher bis zum Krummen See. Alte Aufnahmen bis in die 1960er Jahre zeigen diese Landschaft, und auch die Hänge waren kaum bewaldet. Durch die fehlende Nutzung danach entstand sehr schnell ein Wildwuchs, und der NABU versucht, wenigstens teilweise, einige Bereiche frei zu halten. Dort sind jetzt zahlreiche Käfer, Schmetterlinge und andere Insekten zu Hause.
Am kleinen Sutschkesee angekommen, genossen wir für einen Moment die Aussicht auf das Gewässer mit den vielen Seerosen. Weiter ging es bis zur "Todesbahn", in früheren Zeiten beliebt für Rodel- und Skiabfahrten.
Nur wenige Meter weiter erreichten wir die Lehmwand, von der sich die Einwohner des Ortes früher Lehm für den Bau ihrer Häuser, Scheunen und Öfen holten.
Am oberen Hang neben der Lehmwand lebte in den 1920er und 1930er Jahren ein Einsiedler, der "Borstenkönig", der sich dort eine kleine Hütte gebaut hatte, und in der wärmeren Jahreszeit hier den Sommer verbrachte. "Borstenkönig" deshalb, weil er von den Bauern des Ortes Borsten von den Tieren aufkaufte und sie zu Bürsten und Pinseln verarbeitete. Auch Kräuter wurden von ihm gesammelt. In der kalten Jahreszeit zog er wieder in seine Wohnung nach Berlin und widmete sich ganz der Apotheke, die er dort mit Angestellten betrieb.
Eine Zeitzeugin berichtete mir von einem persönlichen Kontakt mit ihm. Ca. 1935 unternahm ihre Klasse einen Schulausflug in die Sutschke. Mit zwei Schulfreundinnen erklommen sie den Hang, der zum Borstenkönig führte. Es war ein heißer Tag, sie hatten Durst und fragten den Einsiedler, ob sie einen Schluck Wasser bekommen könnten. Er gab ihnen zu trinken unter der Bedingung, dass sie seinen Eimer mit frischem Wasser aus dem Bach im Tal wieder füllten. Das machten die Kinder, setzten aber einen Frosch in den Wassereimer und stellten ihn vor den Borstenkönig. Der sah den Frosch im Wasser, fluchte kräftig, und die Kinder suchten schnell das Weite.
Letzter Zeuge seiner Vergangenheit ist seine noch in der Erde existierende Betonbadewanne. Wir besichtigten diese Stelle, aber leider konnten wir davon nicht mehr viel erkennen, die Natur hatte sie größtenteils überwuchert.
Anschließend überquerten wir das Tal zur westlichen Seite und stärkten uns bei einem Picknick auf einem umgestürzten Baum. Mit frischen Kräften ausgestattet traten wir den Rückweg auf dieser Talseite an. Vorbei ging es am Sumpferlenwald, der früher völlig im Wasser stand, jetzt fast ausgetrocknet ist, aber trotzdem viele Mücken beherbergt, die unsere ständigen "treuen" Begleiter waren.
Bald erreichten wir den südlichen Teil des Sutschketals mit noch vorhandenen Wiesen, und zurück ging es wieder entlang des Triftweges bis zum Zollstockmuseum, dem Ausgangspunkt der Wanderung und Sitz des LAUSL-Vereins. Hier wartete auf die Wanderer das Mittagessen, um nachmittags die nächsten Aktivitäten anzugehen.
Der Ursprung des Wortes "Sutschke" konnte bisher nicht eindeutig geklärt werden. Am plausibelsten waren für mich bei Nachfragen in verschiedenen Institutionen
die Ausführungen von Werner Meschkank, Kurator des Wendischen Museums Cottbus, der den Begriff aus dem wendischen Wort sutški ableitet: „ „Sutter“ bzw. „Sutte“ ist eine Am plausibelsten archaische Bezeichnung für Sumpf, Lache, Pfütze. Wenig bekannt, aber „sudeln“ scheint daraus abgeleitet und ist ja häufig gebraucht. Sutschke wäre dann als Verkleinerungsform zu verstehen (Slawen verniedlichen gern), eventuell hieß es wendisch einst „sutški“ (also Plural, und bedeutete, dass dort viele Sumpflöcher typisch waren).“

Zum Vergrößern die Vorschaubilder bitte anklicken, dann startet eine Diaschau, die auch angehalten und manuell vor- oder rückwärts geschaltet werden kann.

Treffpunkt LAUSL-Verein am ZollstockmuseumTreffpunkt LAUSL-Verein am Zollstockmuseum Martin Braun begrüßt die Ferienkinder zu einer interessanten WocheMartin Braun begrüßt die Ferienkinder zu einer interessanten Woche Brigitte erläutert die VerhaltensregelnBrigitte erläutert die Verhaltensregeln Es geht ins SutschketalEs geht ins Sutschketal 20230717_094537a20230717_094537a Am kleinen SutschkeseeAm kleinen Sutschkesee An der 'Todesbahn'An der 'Todesbahn' 20230717_101503a20230717_101503a 20230717_101546a20230717_101546a Aufstieg zur ehem. Behausung des 'Borstenkönigs'Aufstieg zur ehem. Behausung des 'Borstenkönigs' Die Mücken waren lästigDie Mücken waren lästig 20230717_102422a20230717_102422a Letztes Überbleibsel des 'Borstenkönigs': seine überwucherte Beton-BadewanneLetztes Überbleibsel des 'Borstenkönigs': seine überwucherte Beton-Badewanne 20230717_103430a20230717_103430a 20230717_103528a20230717_103528a Übergang zur Tal-WestseiteÜbergang zur Tal-Westseite Pause mit PicknickPause mit Picknick 20230717_103902a20230717_103902a 20230717_104534a20230717_104534a 20230717_105451a20230717_105451a 20230717_105606a20230717_105606a Vorbei ging es am SumpferlenwaldVorbei ging es am Sumpferlenwald 20230717_110318a20230717_110318a 20230717_111029a20230717_111029a Der südliche Teil des Sutschketals ist erreichtDer südliche Teil des Sutschketals ist erreicht 20230717_112205a20230717_112205a 20230717_112216a20230717_112216a Eine markante Weide am Wegesrand, die schon als Filmkulisse dienteEine markante Weide am Wegesrand, die schon als Filmkulisse diente Mit gesammelten Kienäpfeln wurden später Versuche durchgeführtMit gesammelten Kienäpfeln wurden später Versuche durchgeführt Auf dem HeimwegAuf dem Heimweg
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