Bestensee im Blick
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21.6.:Sommerfest
im Germanendorf
Auch wenn das Wetter nicht gerade typischen Sommercharakter aufwies,
feierten die Mitglieder des Vereins Germanische Siedlung Klein Köris
mit den zahlreichen Besuchern ihr Sommerfest. Die Vereinsmitglieder mit
ihrem Vorsitzenden Sven Gustavs hatten sich wieder große Mühe gegeben,
um Interessantes vorzustellen.
Durch die von ihnen, vielen Helfern und Sponsoren errichteten alten
Gebäude wie Grubenhaus, Langhaus und Speicher, an dem nur noch
Kleinigkeiten zur Vollendung fehlen, und einer kleinen Schmiede fühlte
man sich in eine Zeit vor ca. 2000 Jahren zurück versetzt. Die
entsprechende Kleidung der Vereinsmitglieder komplettierte diese
Vorstellung.
Wasser konnte aus einem Ziehbrunnen mit einem an einem Seil befestigten
Holzeimer ans Tageslicht befödert werden. Und wer wissen wollte, wie
Brot gebacken wird, konnte zunächst das Anheizen der beiden
Lehmbacköfen mit Holz verfolgen. Nach mehreren Stunden hatten die
Lehmwände genügend Hitze gespeichert, um den vorgeformten Brotteig in
die Öfen schieben zu können. Die Hitze durfte nicht entweichen, deshalb
wurde die Ofenöffnung mit in Lehm getränktem Sackleinen über einer
Holztür verschlossen. Hatte man die Backzeit nicht überschritten,
konnte leckeres Brot entnommen werden. Waren die Germanen allerdings
durch Fernseher oder Computer abgelenkt, gab es nur noch Kohle ;-)
Ein Highlight war das beeindruckende Erscheinen von römischen
Legionären mit ihrer Körperpanzerung, mit Schildern, Schwertern und
Lanzen. Die Helme verzierte zum Teil ein Kamm aus gefärbten
Pferdehaaren. Von den Germanen wurden sie respektvoll begrüßt. Neben
einer Bucina, einem fast kreisförmig gewundenen Blechblasinstrument,
wurden auch auf einem weiteren fast geraden Blasinstrument Töne hervor gelockt.
An einem Stand neben den Römern wurde gezeigt, dass die
Ziegelherstellung für sie kein Fremdwort war. Und Ziegeleien aus der
jüngeren Zeit wurden von Heinz Flieger anhand von Modellen präsentiert.
Auf einer Wiese neben dem kleinen Dorf weideten Schafe, deren Wolle
weiterverarbeitet werden konnte. Weitere Lebewesen, die unseren
Vorfahren Nahrung verschafften, waren Bienen, die in Holzstämmen ihr
Zuhause hatten und in respektvollem Abstand beobachtet werden konnten.
Ein Imker berichtete an einem Stand über seine Arbeit und bot Honig,
Met und andere Produkte an.
Gezeigt wurde auch, wie aus scharfkantigen und spitzen Steinsplittern
kleine Speere mit Widerhaken zum Fischfang hergestellt wurden.
An anderen Stellen erfuhr man, wie in jener Zeit Netze gefertigt
wurden, Stoff hergestellt, und wie Garn mit natürlichen Farbstoffen
gefärbt wurde.
In einem Kräutergarten konnte man sich anhand von kleinen Tafeln über
die damals verwendeten Kräuter und Getreide informieren, und wer Hunger
verspürte, konnte über einem Feuer zubereitete Bohnensuppe genießen.
Aber welche Beziehung besteht nun zwischen Klein Köris und Bestensee?
Unter Leitung von Herrn Böhm, Archäologe und im Vorstand des Vereins,
konnte bei Ausgrabungen 2005 in der Kurzen Straße und einige Jahre
später in der Mittenwalder Straße nachgewiesen werden, dass auch auf
unserem heutigen Gebiet am Klein Bestener See Germanen lebten. Es wird
vermutet, dass sie Beziehungen zu den nicht weit entfernten Klein
Köriser Germanen pflegten.
Wer eine unterhaltsame Reise in die Vergangenheit unternehmen möchte,
dem kann ich nur einen Besuch der Germanischen Siedlung in Klein Köris
empfehlen.
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