Bestensee im Blick
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23.8.23:
Entlang des Glunzgrabens bis zum Todnitzsee
Von Gallunsbrück, dem Gebiet mit dem damaligen Forsthaus neben dem Graben, gab es erstmals 1755 einen Bericht, in dem über eine
verheerende Maul- und Klauenseuche im Kreis Teltow berichtet wird.
Es wird dort von Wachen berichtet, die den Auftrag hatten, zur
Verhinderung einer Weiterverbreitung der Seuche niemanden
durchzulassen. Ob die Wache, die bei Gallunsbrück postiert war, bereits
im Forsthaus untergebracht war, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen.
Nachweislich ist das Forsthaus erstmalig 20 Jahre später im
„Historischen Ortslexikon für Brandenburg“ 1775 aufgeführt und in einer
Karte des Kreises Teltow aus dem Jahre 1788 eingezeichnet. Die Brücke
wird dort Glumsbrücke genannt.
Mit Beginn der Besiedlung dieses Gebiets Anfang des 20. Jahrhunderts
bis zum Todnitzsee und der B179 entstand der Name Glunzbusch, manche
Schreibweise lautete auch Glunsbusch. Und der Graben, der vom Pätzer
Vordersee vorbei am Forsthaus bis zum Todnitzsee führte, trug den Namen
Glunze oder Glunzgraben.
Über lange Zeit wurden die Pegelstände des Vordersees und Todnitzsees
durch eine Schleuse am Forsthaus geregelt. 2009 wurde die Schleuse
durch ein Wehr ersetzt.
Die heutige Wanderung beginnt am Wehr und führt zunächst zum Fischteich
hinter dem Forsthaus, an dessen Ufer ein Biber frische Nagespuren
hinterlassen hatte. Und die Spuren des Bibers begegneten mir bis zum
Todnitzsee immer wieder. Selbst massive Bäume waren für ihn kein
Hindernis und wurden abgenagt. Teilweise war es nicht ganz einfach,
durch die üppige Vegetation entlang des Grabens durchzudringen.
Unterwegs hörte ich auch den schrillen Pfiff eines Eisvogels, der wie
ein Pfeil über dem Wasser entlang und vorbei flog.
Schließlich erreichte ich kurz vor der Grabenmündung die Elsenbrücke
und am Ufer des Todnitzsees war auch die Biberburg zu sehen. An der
Mündung störte ich einen dort sitzenden Reiher, der aufflog und sich
nicht weit entfernt auf dem Ast eines Baumes niederließ.
Auf Karten ist der Glunzgraben als "Fanggraben" eingetragen. Diese sehr
allgemeine Bezeichnung ist auf Karten des öfteren zu finden únd liegt
vermutlich daran, dass die Kartografen nicht die Historie des Gewässers
kannten. Die Bezeichnung "Fanggraben" erfolgte erstmals zu DDR-Zeiten.
Dieses Problem haben wir auch bei einem anderen Gewässer, dem Klein Bestener See. In Karten ist er aber als Kleiner Bestener See
eingetragen. Es gibt aber weder einen Kleinen noch Großen Bestener See.
Vermutlich kannte der Kartograf auch hier nicht die Historie. Benannt
wurde er nach dem nebenan liegenden Ort Klein Besten, der 1938 mit dem
Ort Groß Besten zu Bestensee verschmolzen wurde. Die korrekte ursprüngliche Bezeichnung ist in den Kirchenbüchern, der Schulchronik und anderen Aufzeichnungen nachzulesen.
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