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7.5.23: Frühlingswanderung zum Pätzer Tonsee

Petrus meinte es zur Frühlingswanderung Richtung Pätzer Tonsee gut mit uns, denn es war ideales Wanderwetter, nicht zu kalt und nicht zu warm. Und auch die Sonne begleitete uns die meiste Zeit.
Start für uns ca. 50 Wanderfreunde war am Bahnhofsvorplatz/Bäckerei Wahl, und Anja Kolbatz-Thiel, Organisatorin vieler Veranstaltungen des Heimat- und Kulturvereins, begrüßte uns und wünschte viel Spaß. Nach einer kurzen Einleitung meinerseits zum Routenverlauf ging es zunächst entlang der Goethe-Straße vorbei an der Grundschule und Landkost-Arena (2007 erbaut) bis zum Königlichen Forsthaus (jetzt Steakhaus 1775). Es ist nach der ca. 700 Jahre alten Dorfkirche unser zweitältestes Gebäude, das erstmals 1775 erwähnt wurde.
Der weitere Weg nach Pätz führte uns durch den Wald entlang des Pätzer Vordersees bis zum Uferweg, der am Pätzer Badestrand endet. Von der Schwierigkeit, diesen Weg nach oder von Pätz im Winter zu finden, zeugt ein Bericht aus dem Jahre 1852. Da es dort in jener Zeit offenbar keinen Bewuchs gab, wurde angeregt, am Wegesrand Bäume zu pflanzen oder Pfähle aufzustellen, um sich bei Schnee nicht auf den See zu verlaufen.
Nach dem Überqueren der B 179 bogen wir in den Gräbendorfer Weg ein, ließen links die Mauer des ehem. Grenzkommandos der DDR liegen und erreichten kurz danach unseren Picknickplatz, an dem uns Vertreter des Heimatvereins erwarteten. Anja Kolbatz-Thiel hatte wieder alles bestens vorbereitet und mit fleißigen Helfern waren Tische und Bänke aufgebaut. Auf dem Grill brutzelten die Bratwürste, Brötchen lagen bereit, die selbst gebackenen Kuchen waren angeschnitten, und ein reichhaltiges Getränkeangebot wartete auf  uns. Hier hatten wir auch einen schönen Ausblick auf die fast unendlichen Weiten des Pätzer Plans. Nicht weit entfernt konnten wir auf dem angrenzenden Feld vier Hasen beobachten, die ausgelassen (oder in Rammellaune?) ständig hin und her flitzten. Die Artenvielfalt in diesem großen Areal ist enorm. Hier gibt es noch z.B. Wiedehopf, Schafstelze, Kiebitz, Fasan, Neuntöter, Bluthänfling, Schwarzkehlchen, Kranich, Wildgänse, Fuchs, Maulwurf, zahlreiche Greifvögel ... Hoffen wir, dass uns diese fast ungestörte Natur noch lange erhalten bleibt.
Gestärkt und gut gelaunt ging es jetzt entlang eines Wanderweges zum Tonsee. Unterwegs sahen wir erste Blüten des Ginsters und am Ufer des Sees erreichten wir einen aus Holz errichteteten Aussichtspunkt, der aber seine besten Jahre schon hinter sich hatte.
Weiter ging es in Ufernähe, und auf dem Wasser konnten wir auf dem Nest ein Blässhuhn beim Brüten beobachten. Am Rande eines Feldes hatten wir immer wieder durch Lücken im Baum- und Strauchbewuchs am Ufer einen Blick auf den See. An einer Stelle konnten wir das gewaltige, inzwischen vertikale Wurzelwerk eines direkt am Wasser umgestürzten Baumes bestaunen.
Schließlich erreichten wir die Nordseite des Sees, die eine Besonderheit aufweist. 1927 führte hier nah an der Grube die Straße von Groß Besten nach Gräbendorf entlang, aber durch zu weites Abbaggern rutschte ein Teil der Straße in die Grube. Danach musste sie ca. 100 m weiter nördlich neu gebaut werden. So, wie sie auch heute noch verläuft. Bei Niedrigwasser konnte man in der Vergangenheit die Spitzen der Straßenbäume aus dem Wasser ragen sehen.
Zum Abschluss überquerten wir die B 179 und kehrten wieder entlang des Waldweges am Pätzer Vordersee nach Bestensee zurück.
Abschließend noch etwas zur Historie unserer drei Bestenseer Tonseen, die alle durch den Abbau von Ton entstanden, der in den Ziegeleien zu Ziegelsteinen geformt und gebrannt wurde. Die Groß Bestener (jetzt Freudenthaler Tonsee) und Neu-Kameruner Ziegelei (jetzt Kameruner Tonsee) entstanden 1886 und wurden nach einem Bericht der Königs Wusterhausener Zeitung 1919/20 abgerissen. Die Pätzer Ziegelei wurde nach einem Protokoll der Gemeindevertretersitzungen 1906 erbaut, und eine Eisenbahn transportierte die gebrannten Steine von dort vorbei am Chausseehaus zum Groß Bestener Bahnhof. Mein Großvater arbeitete auf dieser Ziegelei, und um 1930 hatte er zahlreiche Fotos aufgenommen, die die Arbeit der Ziegelei dokumentieren.
Die Ziegelei beendete ihre Arbeit ca. 1941, dann zog wegen der Bombardierungen in Berlin eine SS-Kfz-Zulassungsstelle dort ein, und nach dem Ende des 2. Weltkriegs war mit dem Abriss der Ziegelei und der Sprengung des zweiten großen Schornsteins 1949 das Ende der Ziegelei besiegelt. Nach dem Einstellen der Arbeiten in den Tongruben wurden diese durch das aufsteigende Grundwasser gefüllt und so entstanden die heute beliebten klaren Badeseen.
Mein Dank gilt allen Wanderfreunden, die diese Tour mitgemacht haben, sowie unserem Picknick-Versorgungsteam unter Leitung von Anja Kolbatz-Thiel. Es hat mir mit allen Spaß gemacht, und ich würde mich freuen, wenn wir uns zur Herbstwanderung wiedersehen.

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Frühlingswanderung 23Frühlingswanderung 23 Start am Bahnhofsvorplatz/Bäckerei WahlStart am Bahnhofsvorplatz/Bäckerei Wahl Anja Kolbatz-Thiel begrüßte die WanderfreundeAnja Kolbatz-Thiel begrüßte die Wanderfreunde 23-05-07_05903a23-05-07_05903a An der GrundschuleAn der Grundschule 23-05-07_05910a23-05-07_05910a Landkost-ArenaLandkost-Arena Waldweg nach PätzWaldweg nach Pätz Pätzer KitaPätzer Kita Pätzer VorderseePätzer Vordersee 23-05-05_05871a23-05-05_05871a Uferweg am Pätzer VorderseeUferweg am Pätzer Vordersee 23-05-05_05877a23-05-05_05877a Ankunft am Pätzer PlanAnkunft am Pätzer Plan Picknick am Gräbendorfer WegPicknick am Gräbendorfer Weg Es gab Bratwurst, selbst gebackenen Kuchen und GetränkeEs gab Bratwurst, selbst gebackenen Kuchen und Getränke 23-05-07_05934a23-05-07_05934a 23-05-07_05948a23-05-07_05948a 23-05-07_05950a23-05-07_05950a 23-05-07_05951a23-05-07_05951a 23-05-07_05957a23-05-07_05957a Unsere Picknick-VersorgerUnsere Picknick-Versorger 4 Hasen amüsierten sich in der Nähe4 Hasen amüsierten sich in der Nähe 23-05-07_05976a23-05-07_05976a 23-05-05_05887a23-05-05_05887a Aufbruch zum TonseeAufbruch zum Tonsee 23-05-07_05980a23-05-07_05980a Ginster beginnt zu blühenGinster beginnt zu blühen Ein Bovist?Ein Bovist? Aussichtspunkt am TonseeAussichtspunkt am Tonsee 23-05-07_05988a23-05-07_05988a 23-05-07_05990a23-05-07_05990a 23-05-05_05682a23-05-05_05682a 23-05-05_05692a23-05-05_05692a Brütendes Blässhuhn im UferbereichBrütendes Blässhuhn im Uferbereich Brücke eines alten WanderwegesBrücke eines alten Wanderweges Unsere fast 50 WanderfreundeUnsere fast 50 Wanderfreunde 23-05-07_06000a23-05-07_06000a 23-05-05_05745a23-05-05_05745a Anja auf dem HochstandAnja auf dem Hochstand 23-05-07_06010a23-05-07_06010a 23-05-07_06011a23-05-07_06011a 23-05-07_06012a23-05-07_06012a 23-05-05_05797a23-05-05_05797a 23-05-05_05816-Pan23-05-05_05816-Pan 23-05-05_05823a23-05-05_05823a 23-05-07_06018a23-05-07_06018a 23-05-07_06022a23-05-07_06022a 23-05-07_06024a23-05-07_06024a Gruppenfoto am TonseeGruppenfoto am Tonsee Blick über den TonseeBlick über den Tonsee LuftwurzelnLuftwurzeln 23-05-05_05856a23-05-05_05856a 23-05-05_05857a23-05-05_05857a Rückweg entlang des VorderseesRückweg entlang des Vordersees ca. 1930: Blick in die Tongrubeca. 1930: Blick in die Tongrube Postkarte ca. 1935: BrennofenPostkarte ca. 1935: Brennofen 1927: abgerutschte Gräbendorfer Str1927: abgerutschte Gräbendorfer Str ca. 1930: Strand mit alten Autosca. 1930: Strand mit alten Autos
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