Bestensee im Blick
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16.5.:
NABU-Exkursion durch das Sutschke-Tal
Der NABU Dahmeland e.V. lud an diesem Vormittag zu einer Exkursion
durch das Sutschketal ein, insbesondere zu den Pflegeflächen des NABU
und den Trockenrasen-Arealen. Mit Stephan Runge hatten wir einen
Leiter, der sich in der Botanik bestens auskennt und den Rundgang sehr
informativ gestaltete. Er erläuterte zunächst, welche Arbeiten in der
Sutschke bisher verrichtet wurden, um uns danach in einer kleinen
Auswahl zu zeigen, welche Pflanzen in dem Naturschutzgebiet gedeihen.
Am Sutschke-Weiher konnten wir ein Schwanenpaar gegenüber beobachten,
das vermutlich brütet. Früher war hier auch die Europäische
Sumpfschildkröte beheimatet, wurde aber seit vielen Jahren nicht mehr
gesichtet. Am nächsten Tag war ich mit Dagmar noch einmal hier und sie
entdeckte am gegenüber liegenden Ufer etwas Glitzerndes, was sich bei
näherer Betrachtung als sich sonnende Schildkröte heraus stellte.
Leider war es keine einheimische, vermutlich eine ausgesetzte
Gelbwangenschildkröte.
Aber weiter zu unserer Exkursion. Vorbei ging es an der "Todesbahn", an
die sich wenige Meter weiter die Lehmwand anschloss. Früher holten sich
die Einheimischen von hier Lehm, den sie für den Häuser- oder Ofenbau
verwendeten. In einer sehr aufwändigen Aktion hatten Mitglieder des
NABU diesen mit der amerikanische Traubenkirsche zugewachsenen Bereich
vor einigen Jahren wieder befreit.
Neben der Lehmwand am oberen Hang besichtigten wir das letzte Relikt
eines Einsiedlers, der hier ca. 1925-1935 in der wärmeren Jahreszeit
lebte. Es ist eine inzwischen fast zugewachsene in die Erde
eingelassene Betonbadewanne. Von den Einheimischen wurde der Eremit
"Borstenkönig" genannt, weil er von den Bauern Borsten aufkaufte, um
daraus Bürsten und Pinsel herzustellen. Dieser
Einsiedler war ein Apotheker aus Berlin, sammelte auch Kräuter und
verkaufte alles in seiner Berliner Apotheke. In der
kalten Jahreszeit wohnte er in seiner Berliner Wohnung. Eine Zeitzeugin
mit zwei Freundinnen ist ihm in der Sutschke sogar persönlich begegnet.
Wieder unten angekommen, überquerten wir an einem Übergang das Tal zur
westlichen Seite. Der Wanderpfad wurde an manchen Stellen von
umgestürzten Bäumen versperrt, aber im Laufe der Zeit wurde eine
"Umgehungsstraße" geschaffen.
An einer Stelle mussten wir auch eine durch Starkregen ausgespülte
kleine Schlucht durchqueren. Dahinter zeigte sich uns ein teilweise
unter Wasser stehender Sumpferlenwald, in dem die blühenden
Wasserfedern einen weißen Teppich bildeten und ein wunderschönes Bild
ergaben.
Ein großes Dankeschön noch einmal an Stephan Runge für die sehr
interessante Führung und auch an den NABU-Chef Mathias Rackwitz, der
Mitorganisator der Exkursion war.
Auf der Rückfahrt kam ich an unserem Weinhang am Mühlenberg vorbei. Es
bot sich mir ein trauriger Anblick, fast alle Triebe erfroren während
der Fröste, die die Eisheiligen mit sich brachten. Die noch grünen
Triebe konnte man an einer Hand abzählen.
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bitte anklicken, dann startet eine Diaschau, die auch angehalten und
manuell vor- oder rückwärts geschaltet werden kann.
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