Bestensee im Blick
Rollover
Button Image by FreeButtons.org v2.0
11.11.:
St. Martins-Tag
Es war wieder eine fast unendlich scheinende Menschenmenge, die
sich um 16:30 Uhr vor dem Kinderdorf in der Zeesener Straße in Bewegung
setzte. Dieser inzwischen zur Tradition gewordene Umzug hat seinen
Ursprung im Jahre 2002 zur Grundsteinlegung des Seniorenzentrums der
Berliner Stadtmission in der Hauptstraße. Wer darüber etwas lesen
möchte, wird in der Dezember-Ausgabe 2002, Seite 9 unseres Amtsblatts
"Bestwiner" fündig. Durch
Anklicken dieses Links kann das Amtsblatt aufgerufen werden. Auch in der
November-Ausgabe, S. 21, gibt es Informationen der Berliner Stadtmission zum St. Martins-Tag.
Eine kleine Kapelle führte die Großen und Kleinen mit ihren
schaukelnden bunten Lampions und abgesichert durch die Feuerwehr
zunächst bis zum Bahnübergang. Hier wurde die Hauptstraße überquert und
weiter ging es auf der Franz-Mehring-Straße, um bald nach dem Bahnhof
in die Schillerstraße einzubiegen. Am Ende der Straße erreichte der
Umzug die Bachstraße und von dort wanderten alle bis zur Hauptstraße.
Von hier war es bis zum Seniorenzentrum der Berliner Stadtmission nicht
mehr weit.
Unterwegs schlossen sich an vielen Stellen weitere Große und Kleine dem
Umzug an, so dass sich Schätzungen am Zielort auf fast 1.000 Teilnehmer
beliefen.
in der Anfangszeit wurde der Überlieferung folgend der Umzug von einem
Pferd mit darauf sitzendem verkleidetem Martin angeführt. Wegen einer
möglichen Gefährdung der Kinder und Erwachsenen wurde diese Tradition
später beendet.
Am Seniorenzentrum wurden alle vom Vorstand der Stadtmission, den Mitarbeitern und
Bewohnern des Seniorenzentrums, die gespannt im warmen Saal hinter den
großen Scheiben saßen und auf den weiteren Fortgang warteten, und dem
Posaunenchor empfangen. Der angezündete Holzstapel spiegelte sich in
den Scheiben des Hauses, die Feuerwehr war an einem Stand bereit, um
die zahlreichen Bratwürste und Getränke an den Mann bzw. die Frau zu
bringen. Und an einem weiteren Stand vom Gewerbe- und Heimat- und Kulturverein wurden Kakao und Glühwein
ausgegeben.
Frau Albrecht, Chefin des Seniorenzentrums und der Pfarrer der Berliner
Stadtmission begrüßten von einer kleinen Bühne
die zahlreichen Besucher und wünschten einen schönen Abend. Die
biblische Geschichte vom St. Martin wurde erzählt und von drei
Schauspielern auf der Bühne gespielt.
Hier ein kleiner Exkurs zu den Hintergründen des St. Martinstages:
Martin, 316 oder 317 n. Chr. geboren, leistete in der ersten Hälfte
seines Lebens einen 25-jährigen Militärdienst im Römischen Reich ab,
widmete danach sein Leben dem christlichen Glauben und wurde 372 zum
Bischof von Tours geweiht.
Nach einer Überlieferung begegnete der während seiner Armeezeit auf
seinem Pferd reitende Martin an einem Wintertag einem unbekleideten
Bettler.
Martin hatte außer seinen Waffen und seinem Militärmantel nichts bei
sich. Der Bettler tat ihm leid, Martin teilte seinen Mantel mit dem
Schwert und gab eine Hälfte dem Armen. In der folgenden Nacht ist ihm
dann im Traum Christus erschienen, bekleidet mit dem halben Mantel, den
Martin dem Bettler gegeben hatte. Nach dem Matthäusevangelium 25,35-40
– „Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet … Was ihr getan
habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir
getan.“ – erweist sich Martin hier als Jünger Jesu. Das Resümee der
Geschichte lautet, dass man teilen sollte, wenn man
mehr hat als andere, die evtl. gar nichts haben.
Am 11.11.397 wurde Martin im Alter von 81 Jahren unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in Tours beigesetzt.
Sogar in der Gründungsurkunde von Bestensee vom 11.11.1307, damals noch
Bestwin genannt, erscheint zum Schluss der Martinstag: "Dieser Brief
ist gegeben in unserer Stadt Spandau nach Gottes Geburt tausent Jahr,
dreihundert Jahr in dem siebenten Jahre, am St. Martinstage des
heiligen Bischofs und Beichtvaters."
Zur musikalischen Unterhaltung spielte der Posaunenchor der ev. Kirche, und nach dem offiziellen Teil gab es
unterhaltsame Musik "vom Band" von Klaus Ludwig, der auch für den guten Ton sorgte.
Und für eine besondere Atmosphäre sorgte an diesem Abend der durch die
Bäume empor steigende Mond, der sich mit einem beeindruckenden Halo
umgab.
Gratulation zu dieser wieder tollen Veranstaltung, die die Kolleginnen
und Kollegen der Berliner Stadtmission organisiert hatten!
Zum Vergrößern die Vorschaubilder
bitte anklicken, dann startet eine Diaschau, die auch angehalten und
manuell vor- oder rückwärts geschaltet werden kann.
.