Bestensee im Blick
Rollover
Button Image by FreeButtons.org v2.0
7.10.:
Herbstwanderung zu unseren Vorfahren
Eine Kaltfront überquerte uns heute und ließ die angenehmen
Temperaturen der letzten Tage auf nur 12 °C absinken. Aber alle über 30
Wanderfreunde waren warm angezogen und es blieb wenigstens trocken. So
konnten wir nach begrüßenden Worten von der Cheforganisatorin des
Heimat- und Kulturvereins Anja Kolbatz und einer kurzen
Streckenübersicht von mir die Wanderung beginnen.
Um 10 Uhr starteten wir am 1900 gebauten und unter Denkmalschutz
stehenden Bahnhof. Erster Anlaufpunkt war die Groß Bestener Dorfaue
(Bestensee Nord) mit dem Zollstockmuseum und LAUSL-Park, auf dem der
gleichnamige Verein vor kurzem das
Kürbiserntefest (bei Interesse bitte diesen Link anklicken)
veranstaltete. Von hier ging es an der ca. 700 Jahre alten Dorfkirche,
deren Eingang zum Erntedankfest schön geschmückt war, vorbei bis zum
Mühlen-/Weinberg. Herbert Krenz, Chef des Weinbauvereins, erzählte uns
hier Interessantes über den Weinanbau in Bestensee und führte uns durch
das drei viertel Hektar große Areal.
Nebenan machten wir im Wald der Generationen einen kurzen Stopp an den
drei hölzernen "Bestwanern". Das sind von Manfred Prosch erfundene
Märchenfiguren, die in seinen von ihm geschriebenen jährlichen
"Bestenseer Märchen" mit lebenden Bestenseer Einwohnern eine Hauptrolle
spielen. Und kurz vor Weihnachten werden diese Figuren neben vielen
anderen und der Schneekönigin zur Kinderweihnacht auf einer
Abenteuerwanderung lebendig.
Weiter ging es entlang des Bauernwegs bis zur Mittenwalder Straße, die
bis Klein Besten eigentlich nur ein Feldweg ist. An den ersten Häusern
angekommen, machten wir den nächsten Halt und erfuhren Interessantes
vom Archäologen Michael Böhm, der vor über 10 Jahren in diesem Bereich
Ausgrabungen leitete. Er zeigte uns Fotos und gefundene Gegenstände von
einer dort vor ca. 2000 Jahre gestandenen alten Germanensiedlung.
Dann war eine Stärkung angesagt, die wir am Eiscafé "Unter den 3
Eichen" einnehmen konnten. Anja Kolbatz, Kay, Peter Neumann und zwei
weitere fleißige Helfer verwöhnten uns mit Bratwürsten, selbst
gebackenem Kuchen und Getränken aller Art. Danke für diese Stärkung und
auch an René Rüdiger, dass er uns seine Gastlichkeit zur Verfügung
stellte!
So konnten wir den anschließenden Erklärungen von Herrn Böhm zu
weiteren Ausgrabungen auf der Klein Bestener Dorfaue (Bestensee Süd)
wieder aufmerksam folgen. Hier steht auch eine von unserem
Kettensägenschnitzer Olaf Vietzke hergestellte hölzerne Skulptur, die
ein germanisches Paar mit darüber befindlichem Grubenhaus darstellt.
Sie soll die erste Besiedlung unseres Ortes symbolisieren.
Nur wenige Meter daneben steht ein Kriegerdenkmal, das den Gefallenen
Klein Bestenern im 1. Weltkrieg gewidmet ist. Wenn wir uns die Daten
näher ansehen, ist es erschreckend, wie jung viele in einen sinnlosen
Krieg geschickte junge Männer ihr Leben lassen mussten. Wenn ich mir
die vielen Kriege auf der Erde und das Säbelrasseln ansehe, frage ich
mich, ob der Mensch in dieser Hinsicht lernfähig ist.
Weiter ging es über den Klein Bestener Bahnübergang in das große
Baugebiet des Wustrockens. Unglaublich, wie viele Häuser hier in
letzter Zeit entstanden sind. Sie tragen sicher dazu bei, dass
Bestensee mit den größten Einwohnerzuwachs im Kreis hat.
Von hier gönnten wir uns noch einen Abstecher zum Pätzer Vordersee.
Dass durch den trockenen und warmen Sommer fast 60 cm Wasser fehlen,
war deutlich durch das zurück gewichene Wasser zu sehen.
Die letzte Strecke führte uns an der Landkost-Arena, der kürzlich
aufgestockten Schule und dem Hort vorbei bis zu unserem Ausgangspunkt
am Bahnhof.
Durch die explosionsartig wachsenden Kinderzahlen wurde die Aufstockung
der Grundschule erorderlich, ebenso musste eine neue Kita im Ortsteil
Pätz gebaut werden, so dass dort und im Kinderdorf an der Zeesener
Straße jetzt fast 500 Kinder betreut werden können.
Danke an alle Wanderfreunde, mit denen es wieder Spaß gemacht hat. Wir
waren diesmal mit einer Mitstreiterin aus Norwegen sogar international
unterwegs. Auch eine über 80-jährige Dame aus Berlin ließ sich diese
Wanderung nicht entgehen. Danke auch nochmal an Michael Böhm, Herbert
Krenz und den Heimat- und Kulturverein! Dann vielleicht bis zur
Frühlingswanderung am 12. Mai?
Zum Vergrößern die Vorschaubilder
bitte anklicken, dann startet eine Diaschau, die auch angehalten und
manuell vor- oder rückwärts geschaltet werden kann.
.