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6.5.: Frühlingswanderung

Bei wunderschönem Wetter trafen sich um 10 Uhr ca. 30 Wanderfreunde vor dem Bahnhof, um die ca. 8 km lange Strecke durch das Sutschketal in Angriff zu nehmen. Die jüngste Teilnehmerin war übrigens 14 Wochen alt und fühlte sich im Tragetuch an der Mutti offensichtlich sehr wohl.
Unsere neue Cheforganisatorin des Heimat- und Kulturvereins Anja Kolbatz begrüßte die Anwesenden und wünschte viel Spaß. Sie wies darauf hin, dass diesmal in dem Naturschutzgebiet leider kein Platz gefunden wurde, um zur Hälfte der Strecke unser Picknick einzunehmen. Wer wollte, konnte eine Flasche Wasser für unterwegs mitnehmen. Aber niemand sollte auf das beliebte Picknick verzichten, kurz vor Ende der Strecke wurde auf dem Mühlenberg alles für eine Stärkung vorbereitet.
Aber zurück zum Anfang. Neben der Bäckerei Wahl hatte unser Männergesangverein am "Hühnerbrunnen" Aufstellung genommen und stimmte uns mit fröhlichen Liedern auf die Wanderung ein. Und nach einer kurzen Wegbeschreibung durch mich wanderten wir los. Zunächst bis zur Dorfaue, durch den LAUSL-Park und weiter entlang des Triftwegs bis zum Eingang des Sutschketals.
Eine urige, unberührte Landschaft erwartete uns, nur vom Wanderweg durchzogen. Einen ersten sehenswerten Halt gab es am kleinen Sutschke-Weiher, der im Volksmund mehrere Namen hatte und hat. Im Mittelalter war vom "Crebissee" die Rede, weil er sehr viele Krebse zu bieten hatte. Heute hört man auch oft die Begriffe "Paddenpfuhl" oder "Seerosenteich". Wer zur Seerosenblüte dort ist, kann von einer rustikalen Bank am Ufer diesen wunderschönen Anblick genießen. Leider bekommt der Wanderer z.Zt. nasse Füße, wenn er dort sitzt, weil der Wasserstand sehr hoch ist. Im Winter wurde der von diesem See zum Krummen See und weiter bis zum Notte-Kanal führende "Pritzelgraben", der schon auf Karten von 1775 verzeichnet ist, durch einen Torfdamm zugeschüttet. Dadurch staut sich jetzt das Wasser im südlichen Bereich der Sutschke. Hoffentlich nicht zu sehr.
Weiter ging es an der "Todesbahn" und Lehmwand vorbei, neben der in den 1920er bis 1930er Jahren am oberen Hang in der warmen Jahreszeit ein Einsiedler, der "Borstenkönig", lebte. Letzter Zeuge seiner Behausung ist eine noch existierende Betonbadewanne in der Erde. Dieser Einsiedler war ein Apotheker aus Berlin, sammelte Kräuter und kaufte von den Bauern Borsten auf, um daraus Bürsten und Pinsel anzufertigen (deshalb "Borstenkönig"), die er in seiner Apotheke verkaufte. In der kalten Jahreszeit wohnte er in seiner Berliner Wohnung. Eine Zeitzeugin mit zwei Freundinnen ist ihm in der Sutschke sogar persönlich begegnet.
Kurz vor dem Krummen See erreichten wir schließlich den "Knüppeldamm", über den wir das Tal zur anderen Seite überqueren konnten. Bis vor einem Jahr bestand er noch aus Holzbohlen, die aber im Laufe der Jahrzehnte ihre Festigkeit verloren. So errichtete der Naturschutzfonds Potsdam eine stabile Metall-Überquerung, die zum Teil mit EU-Mitteln gefördert wurde.
Auf der westlichen Seite des Tals ging es nun zurück. Unliebsame Begleiter hatten wir durch unzählige Mücken. Aber auch ein Kranich und Schwäne in einem unter Wasser stehenden Wald konnten wir beobachten. Die Unwetter des letzten Jahres hatten mehrere Bäume umgeknickt, die wir aber umgehen konnten. Wer wollte, konnte natürlich auch die schwierige Variante über den Baumstamm wählen.
Wir kamen auch am aufgeschütteten Torfdamm vorbei, von dem man einen schönen Blick entlang des Tals hatte. Eine weite Strecke wurde vom Naturschutzfonds mit Amphibienfahrzeugen von Wildwuchs und Schilf befreit, so dass wir freien Blick über das angestaute Wasser Richtung Süden hatten. So wurde etwas vom ursprünglichen Charakter wieder hergestellt, als das Tal bis in die 1960er Jahre noch größtenteils frei von Gebüsch und Bäumen war.
Schließlich umrundeten wir zwischen einer Wiese und der B 246 das südliche Ende des Tals, kamen wieder auf den Triftweg und wanderten auf der Franz-Künstler-Straße zu unserer "Versorgungsstelle" auf dem Mühlenberg. Es war ein idyllischer Platz unter einer großen Eiche, der vom Heimat- und Kulturverein unter Leitung von Anja Kolbatz bestens vorbereitet war. Mit ihren fleißigen Helfern waren Bänke und Tische aufgestellt, die Bratwürste und selbst gebackener Kuchen warteten schon auf den Verzehr, und natürlich gab es mit Kaffee, alkoholfreien Getränken und Bier ein reichhaltiges Angebot. Dafür allen ein großes Dankeschön!
Gestärkt ging es weiter über den Weinberg, auf dem die Straußwirtschaft geöffnet hatte und leckere Weine anbot. Da konnten einige natürlich nicht widerstehen und genossen bei einem Schluck den Blick über den Weinberg.
Wer dann noch in der Lage war, ging zum LAUSL-Verein auf der Dorfaue, der heute sein Kürbispflanzfest veranstaltete.
Abschließend noch eine Bemerkung zum Begriff der "Sutschke". Nach mehreren Anfragen in Instituten und bei Experten der wendischen und sorbischen Sprache ist die Deutung des wendischen Wortes sutški, das auf Sumpflöcher hindeutet, am wahrscheinlichsten. Aber es gab auch andere Deutungen, so z.B. "Klang-Tal" wegen der Echobildung von den Hängen oder wegen der vielen Mücken "Mückenregion".
Entstanden ist das Sutschketal vermutlich während der Eiszeit, aber es gibt auch die Annahme, dass es durch tektonische Verschiebungen entstanden sein könnte.

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