Bestensee im Blick
Rollover
Button Image by FreeButtons.org v2.0
11.11.:
St. Martins-Tag
Als am 11.11.2002 zum ersten Mal der St. Martins-Umzug mit dem
Startpunkt am Kinderdorf begann, war die Schar der Mitstreiter noch
sehr übersichtlich. Das Ziel war damals schon der Standort des
Seniorenzentrums, das an diesem Tag mit der Grundsteinlegung aber erst
im Entstehen begriffen war. Die Berliner Stadtmission hatte alles
bestens organisiert und Martin Zwick vom Vorstand der Stadtmission
sowie Bürgermeister Klaus-Dieter Quasdorf wünschten dem zukünftigen
Haus alles Gute und füllten die Rolle zur Grundsteinlegung, die
anschließend eingemauert wurde.
Diese Tradition des St. Martins-Tages fand von Jahr zu Jahr mehr
Anklang, und heute war der Zug mit den Kindern und vielen Laternen,
Eltern, Verwandten oder Freunden fast ohne Ende. Eine reale Schätzung
belief sich auf ca. 500 Personen.
Angeführt wurde die lange Schlange von einer kleinen 4-Mann-Kapelle,
und vorn und hinten wurden die Wanderer von den Kameraden der Feuerwehr
abgesichert.
Traditioneller Start war am Kinderdorf, dann ging es die Zeesener
Straße entlang und am gesperrten Bahnübergang vorbei. Am Bahnhof wurde
in die Goethe-Straße eingebogen, vorbei an der in die Höhe wachsenden
Grundschule, der Landkost-Arena, bis schließlich die
Paul-Gerhardt-Straße erreicht war. Von hier liefen wir bis zur
Hauptstraße und bis zum Seniorenzentrum war es nicht mehr weit.
Dort wurden wir von dem Vorstand der Stadtmission, den Mitarbeitern und
Bewohnern des Seniorenzentrums, die gespannt im warmen Saal hinter den
großen Scheiben saßen und auf den weiteren Fortgang warteten, und dem
Posaunenchor empfangen. Der angezündete Holzstapel spiegelte sich in
den Scheiben des Hauses, die Feuerwehr war an einem Stand bereit, um
die zahlreichen Bratwürste und Getränke an den Mann bzw. die Frau zu
bringen. Und an einem weiteren Stand vom Gewerbeverein wurden Kakao und Glühwein
ausgegeben.
Frau Albrecht, Chefin des Seniorenzentrums und Martin Zwick vom
Vorstand der Berliner Stadtmission begrüßten von einer kleinen Bühne
die zahlreichen Besucher und wünschten einen schönen Abend. Frau Kupke
begann anschließend die biblische Geschichte vom St. Martin zu
erzählen, die mit drei Schauspielern auf der Bühne gespielt wurde.
Hier ein kleiner Exkurs zu den Hintergründen des St. Martinstages:
Martin, 316 oder 317 n. Chr. geboren, leistete in der ersten Hälfte
seines Lebens einen 25-jährigen Militärdienst im Römischen Reich ab,
widmete danach sein Leben dem christlichen Glauben und wurde 372 zum
Bischof von Tours geweiht.
Nach einer Überlieferung begegnete der während seiner Armeezeit auf
seinem Pferd reitende Martin an einem Wintertag einem unbekleideten
Bettler.
Martin hatte außer seinen Waffen und seinem Militärmantel nichts bei
sich. Der Bettler tat ihm leid, Martin teilte seinen Mantel mit dem
Schwert und gab eine Hälfte dem Armen. In der folgenden Nacht ist ihm
dann im Traum Christus erschienen, bekleidet mit dem halben Mantel, den
Martin dem Bettler gegeben hatte. Nach dem Matthäusevangelium 25,35-40
– „Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet … Was ihr getan
habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir
getan.“ – erweist sich Martin hier als Jünger Jesu. Das Resümee der
Geschichte lautet, dass man teilen sollte, wenn man
mehr hat als andere, die evtl. gar nichts haben.
Am 11.11.397 wurde Martin im Alter von 81 Jahren unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in Tours beigesetzt.
Sogar in der Gründungsurkunde von Bestensee vom 11.11.1307, damals noch
Bestwin genannt, erscheint zum Schluss der Martinstag: "Dieser Brief
ist gegeben in unserer Stadt Spandau nach Gottes Geburt tausent Jahr,
dreihundert Jahr in dem siebenten Jahre, am St. Martinstage des
heiligen Bischofs und Beichtvaters."
Zur musikalischen Unterhaltung spielte der Posaunenchor der ev. Kirche
unter Leitung von Annette Lehmann, und nach dem offiziellen Teil gab es
unterhaltsame Musik "vom Band" von Klaus Ludwig.
Es war wieder eine tolle Veranstaltung, die die Kolleginnen und Kollegen der Berliner Stadtmission organisiert hatten!
Zum Vergrößern die Vorschaubilder
bitte anklicken, dann startet eine Diaschau, die auch angehalten und
manuell vor- oder rückwärts geschaltet werden kann.
.