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9.4.: Historischer Besuch: Germanen in Bestensee

Eine große Ehre wurde uns heute zuteil: die Germanen besuchten unseren Ort. Oder besser gesagt, Mitglieder des Vereins Germanische Siedlung Klein Köris e.V.
Jedes Jahr werden von ihnen Mitgliederversammlungen abgehalten, und um mal über den "Tellerrand" zu schauen, sucht man immer neue Orte auf, auch um die Nachbarn ihrer Germanensiedlung kennen zu lernen.
Durch die jahrelangen guten Beziehungen zwischen dem Verein und Bestensee machte Michael Böhm vom Verein den Vorschlag, diesmal unseren Ort aufzusuchen, auch weil zur "Germanenzeit" vermutlich wirklich Verbindungen zwischen den Klein Köriser und Bestenseer Germanen bestanden.
Im Frühjahr 2005 konnte die Vermutung bestätigt werden, dass auch unser Ort bereits vor 1800 - 2500 Jahren besiedelt war.
Bei Abwasserverlegungsarbeiten Ende Mai 2005 in der Kurzen Straße hat das Landesamt für Denkmalschutz die Auflage erteilt, eine archäologische Begleitung durchführen zu lassen, da bereits früher auf dem Feld westlich der Kurzen Straße und in der Mittenwalder Straße in ca. 1,20 m Tiefe urgeschichtliche Funde, wie z.B. Hölzer, Knochen und Keramikfragmente, gemacht wurden. Sie ließen darauf schließen, dass in diesem Bereich früher eine urgeschichtliche Siedlung bestanden hat.
Unter Leitung des Archäologen Michael Böhm, auch Mitglied im Vorstand des Vereins Germanische Siedlung Klein Köris, entdeckte man tatsächlich in der Kurzen Str. teilweise in nur 30 cm Tiefe Feuerstellen, Pfostenlöcher und Hausgruben. Diese Gruben hatten Abmessungen von 3 bis 6 m, auf dem Boden wurden Keramikfragmente gefunden.
Die Mittenwalder Straße bildete den Randbereich der früheren Siedlung zum See hin und deren Ausdehnung in östlicher und südlicher Richtung von der Kurzen Str. betrug nach vorläufigen Schätzungen ca. 60 m. Die westliche Ausdehnung konnte noch nicht ermittelt werden. Funde deuten aber darauf hin, dass sich die Siedlung in dieser Richtung fortsetzte. Anhand der Keramik- und anderer Funde wird das Alter der Siedlung auf 1800 bis 2500 Jahre geschätzt.
Von dem Lehrer und Chronisten Franz Blume stammt aus dem Jahre 1942 ein weiterer Hinweis auf eine frühere Besiedlung in unserem Ort: "Ein Gräberfeld aus der gleichen Zeit ist südlich von Krummensee zwischen Marienhof und Sutschke entdeckt worden. Ein handschriftlicher Bericht des Prof. Kiekebusch über diesen Fund liegt im Archiv für Vorgeschichte des Märkischen Museums. Die Wohnsiedlung zu diesem Gräberfeld muß auf der anderen Seite der Sutschke, unweit des bisherigen Dorfes Großbesten gelegen haben, denn die Ansiedler dieser Zeit pflegten ihre Toten aus Gespensterfurcht immer jenseits eines Wassers beizusetzen.“
Doch kehren wir aus der Exkursion in die Vergangenheit zurück zur Gegenwart.
Unsere germanischen Freunde stammen nicht nur aus unserer Gegend. Der Vereinsvorsitzende Sven Gustavs kam z.B. aus Potsdam, sogar aus Dresden kam ein Mitglied.
Enge Beziehungen des Vereins bestehen zum Tourismusverband Dahme-Seen e.V. in Königs Wusterhausen. Auch Geschäftsführerin Susanne Thien war heute mit dabei.
Unser kleiner Rundgang vor der Versammlung führte uns zunächst zur Dorfaue mit einem Besuch des Zollstockmuseums und den ca. 22.000 ausgestellten Gliedermaßstäben. Der Chef Hilmar Wenk zeigte uns auch ausgefallene Exemplare und berichtete über den im Hause angesiedelten Verein "Lebensart und Sammellust e.V." (LAUSL) mit seinen zahlreichen Aktivitäten.
Nächste Station war unser ältestes Gebäude, die ca. 700 Jahre alte aus Feldsteinen errichtete Dorfkirche. Ursprünglich als Wehrkirche errichtet, wurden 1702 zahlreiche Veränderungen vorgenommen, z.B. die Verbreiterung der kleinen Fenster oder Neugestaltung des Altars. Ein 5 m langer Anbau an die Kirche erfolgte 1883/84 mit dem heutigen Glockenturm.
Letzte Station der kleinen Wanderung war der Mühlenberg mit den 2011 gepflanzten 3.500 Rebstöcken und der Wald der Generationen, in dem jeder zu einem besonderen Anlass einen Baum pflanzen kann. In der Mitte des Waldes stehen die "Bestwaner", Bestensee-typische Märchenfiguren, die 2007 von Manfred Prosch erfunden und in seinen jährlich geschriebenen Bestenseer Märchen eine Hauptrolle neben noch lebenden Bestenseer Mitbürgern spielen.
Schließlich erreichten wir wieder die Gaststätte "Am Sutschke-Tal", in der sich erst mal gestärkt wurde, um anschließend in der Mitgliederversammlung Wichtiges zu besprechen.
Übrigens, aus eigener Erfahrung kann ich einen Besuch der germanischen Siedlung in Klein Köris nur empfehlen: Buschweg 8, 15746 Groß Köris, OT Klein Köris.
Es lohnt sich! Aber bitte Öffnungszeiten beachten!

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Die Mitglieder des Vereins Germanische Siedlung e.V.Die Mitglieder des Vereins Germanische Siedlung e.V. Start zu einem kleinen Rundgang.Start zu einem kleinen Rundgang. Die Dorfaue ist erreicht.Die Dorfaue ist erreicht. Vor dem Zollstockmuseum wurde eine Telefonzelle als 'Bücherzelle', für jeden frei zugänglich, umgestaltet.Vor dem Zollstockmuseum wurde eine Telefonzelle als 'Bücherzelle', für jeden frei zugänglich, umgestaltet. Hilmar Wenk, Chef des Zollstockmuseums, informierte uns über seine Sammlung und zeigte auch ausgefallene Exemplare.Hilmar Wenk, Chef des Zollstockmuseums, informierte uns über seine Sammlung und zeigte auch ausgefallene Exemplare. Im Museum sind ca. 22.000 Zollstöcke ausgestellt. Es ist auch Sitz des Vereins 'Lebensart und Sammellust e.V.' (LAUSL).Im Museum sind ca. 22.000 Zollstöcke ausgestellt. Es ist auch Sitz des Vereins 'Lebensart und Sammellust e.V.' (LAUSL). Hinter dem Museum: Was dieses Gebäude früher beherbergte, ist unschwer zu erraten.Hinter dem Museum: Was dieses Gebäude früher beherbergte, ist unschwer zu erraten. Jetzt werden hier Puppenspiele aufgeführt.Jetzt werden hier Puppenspiele aufgeführt. Hinter dem Gebäude wird derzeit ein LAUSL-Park angelegt.Hinter dem Gebäude wird derzeit ein LAUSL-Park angelegt. Neben den Wegen werden bald u.a. alte landwirtschaftliche Geräte und Maschinen zu sehen sein.Neben den Wegen werden bald u.a. alte landwirtschaftliche Geräte und Maschinen zu sehen sein. Dieses kleine Denkmal mit der Windmühle, Fischerkahn und Fischfangausrüstung auf der Dorfaue soll an den Fischreichtum in unseren 11 Seen und die frühere Bockwindmühle erinnern.Dieses kleine Denkmal mit der Windmühle, Fischerkahn und Fischfangausrüstung auf der Dorfaue soll an den Fischreichtum in unseren 11 Seen und die frühere Bockwindmühle erinnern. Vorbei ging es am Dorfteich.Vorbei ging es am Dorfteich. Blick über den Dorfteich auf die Kirche.Blick über den Dorfteich auf die Kirche. Die Dorfkirche im Frühling.Die Dorfkirche im Frühling. Die Kirche, erbaut aus Feldsteinen, ist mit ca. 700 Jahren unser ältestes Gebäude.Die Kirche, erbaut aus Feldsteinen, ist mit ca. 700 Jahren unser ältestes Gebäude. Blick auf die Ostseite der Kirche, ursprünglich als Wehrkirche erbaut.Blick auf die Ostseite der Kirche, ursprünglich als Wehrkirche erbaut. Einfach gestaltet ist das Innere der Kirche.Einfach gestaltet ist das Innere der Kirche. Blick von der Empore auf den im Jahre 1702 neu gestalteten Altar.Blick von der Empore auf den im Jahre 1702 neu gestalteten Altar. Der frühlingshaft geschmückte Altar.Der frühlingshaft geschmückte Altar. Der obere Teil des Altars.Der obere Teil des Altars. Bei Restaurierungsarbeiten in den 1970er Jahren konnten Teile dieser mittelalterlichen Wandmalerei frei gelegt werden.Bei Restaurierungsarbeiten in den 1970er Jahren konnten Teile dieser mittelalterlichen Wandmalerei frei gelegt werden. Erst 1702 wurden die schießschartenartig kleinen Fenster auf die heutige Größe verbreitert.Erst 1702 wurden die schießschartenartig kleinen Fenster auf die heutige Größe verbreitert. Weiter führte uns der Rundgang zum Mühlenberg mit dem 2011 angelegten Weinanbaugebiet mit 3.500 Rebstöcken. Rechts daneben eine Nachbildung unserer alten Bockwindmühle.Weiter führte uns der Rundgang zum Mühlenberg mit dem 2011 angelegten Weinanbaugebiet mit 3.500 Rebstöcken. Rechts daneben eine Nachbildung unserer alten Bockwindmühle. Über dem Weinhang thront Bacchus, angefertigt 2012 von unserem Kettensägenschnitzer Olaf Vietzke.Über dem Weinhang thront Bacchus, angefertigt 2012 von unserem Kettensägenschnitzer Olaf Vietzke. Im Wald der Generationen können Bäume zu einem besonderen Anlass gepflanzt werden. Inmitten des Waldes stehen die 'Bestwaner', Bestensee-spezifische Märchenfiguren.Im Wald der Generationen können Bäume zu einem besonderen Anlass gepflanzt werden. Inmitten des Waldes stehen die 'Bestwaner', Bestensee-spezifische Märchenfiguren. Blick auf den 54 m hohen Mühlenberg, kurz vor Erreichen unseres Ausgangspunkts.Blick auf den 54 m hohen Mühlenberg, kurz vor Erreichen unseres Ausgangspunkts.
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