Bestensee im Blick
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4.10.:
Herbstwanderung
Ca. 70 Wanderfreunde wollten an diesem herrlichen sonnigen Tag die
Tonseen-Wanderung, veranstaltet vom Heimat- und Kulturverein,
mitlaufen. Das Besondere daran war diesmal die Teilnahme von 12
Asylbewerbern aus dem Ortsteil Pätz. Karsten Seidel und ich als
Wanderleiter begrüßten alle Teilnehmer und bei der Vorstellung und
Begrüßung unserer dunkelhäutigen Wanderer gab es spontanen Applaus. Für
diese freundliche Aufnahme mein herzlicher Dank! Gelebte
Völkerverständigung!
Zur Einstimmung auf die Tour schmetterte unser Männergesangverein unter
Leitung von Peter Schneider wieder fröhliche Lieder und so zogen wir
gut gelaunt los.
Zunächst ging es in die Zeesener Straße, auf der wir die letzten Zeugen
der früheren Ziegeleien sehen konnten. Es sind alte Schienen, auf denen
die Lorenbahn die in den Ziegeleien Groß Besten und Pätz hergestellten
Ziegel bis zur Umladestation an der Hauptbahnstrecke Berlin-Görlitz
transportierte.
Weiter ging es entlang der Puschkinstraße, vorbei am Reich des Bibers
mit vielen abgestorbenen Bäumen. Nach einem kurzen Stopp am Kinderdorf
erreichten wir den Todnitzsee, überquerten danach den Glunzgraben über
die Elsenbrücke, und wanderten über die B179 weiter am Großen Tonteich
vorbei, auch Kameruner Tonsee genannt. Hier befindet sich der größte
FKK-Campingplatz Brandenburgs.
Wir zogen es allerdings vor, nicht in der dort gewünschten
"Kleiderordnung" hindurch zu wandern, sondern marschierten zu dem
nebenan liegenden Kleinen Tonteich, auch Freudenthaler Tonsee genannt,
an dem uns Vertreter des Heimatvereins zu einem Picknick erwarteten.
Karsten Seidel hatte wieder alles bestens vorbereitet und mit fleißigen
Helfern waren Tische und Bänke aufgebaut, auf dem Grill brutzelten die
Bratwürste, Brötchen und Toastbrot lagen bereit, die Kuchen waren
angeschnitten, und ein reichhaltiges Getränkeangebot wartete auf
"Kundschaft". Auch Werbematerial von Bestensee lag bereit.
Nach einem Gruppenfoto konnten wir gestärkt und erholt die 2. Hälfte
unserer Wanderung in Angriff nehmen. Entlang des urigen Uferweges am
Freudenthaler Tonsee und Durchwandern von Waldwegen überquerten wir die
B 246 und erreichten den Pätzer Tonsee. Wir umrundeten ihn und machten
uns auf den Rückweg entlang des Uferweges am Pätzer Vodersee, kamen
schließlich auf den Waldweg nach Bestensee und erreichten wieder unsere
Ausgangsposition. 11 km waren damit zurückgelegt.
Leider konnten unsere dunkelhäutigen Wanderer kaum deutsch, aber einige
etwas englisch, so dass ich unterwegs die Erklärungen teilweise
übersetzte. Auch von unseren Wanderern nahmen unterwegs einige mit ihnen Kontakt auf.
Ein
Dankeschön geht an Frau Wünsche, die die Idee hatte, Asylbewerber zu
fragen, ob sie Lust auf diese Wanderung haben, und die für die
Verpflegungskosten dieser Wanderfreunde sorgte. Mein Dank gilt
auch allen Helfern dieser Wanderung und allen Wanderfreunden,
mit denen es wieder großen Spaß machte. Vielleicht sehen wir uns wieder
zur Frühlingswanderung am 3. Mai?
Abschließend noch etwas zur Historie der Tonseen, die alle durch den
Abbau von Ton entstanden, der in den Ziegeleien zu Ziegelsteinen
geformt und gebrannt wurde. Die Groß Bestener (jetzt Freudenthaler
Tonsee) und Neu-Kameruner Ziegelei (jetzt Kameruner Tonsee) entstanden
1886 und wurden nach einem Bericht der Königs Wusterhausener Zeitung
1919/20 abgerissen. Die Pätzer Ziegelei wurde nach einem Protokoll der
Gemeindevertretersitzungen 1906 erbaut, beendete ihre Arbeit ca. 1941,
und der zweite große Schornstein wurde mit dem Abriss der Ziegelei 1949
gesprengt. Nach dem Einstellen der Arbeiten in den Tongruben wurden
diese durch das aufsteigende Grundwasser gefüllt und so entstanden die
heute beliebten klaren Badeseen.
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