Bestensee im Blick
Rollover
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Cheforganisator Karsten Seidel vom Heimat- und Kulturverein und der
Ortschronist gaben am Bahnhof den „Startschuss“ für die fast 30
Teilnehmer zur ca. 30 km langen Tour. Entlang der Hauptstraße, vorbei
am königlichen Forsthaus, durch den Wald entlang des Pätzer Vordersees
bis nach Pätz ging der erste Streckenabschnitt. Von hier fuhren wir auf
der Groß Köriser Straße durch Wald und Feld. Ein kleines Problem gab es
unterwegs an der Erdgastrasse, die unseren Weg kreuzte. Durch vor
kurzem verlegte Rohre und einen tiefen Graben mussten wir einen kleinen
Umweg in Kauf nehmen. Vorbei ging es dann an der Pätzer Kiesgrube bis
zur germanischen Siedlung nach Klein Köris.
Empfangen wurden wir dort zünftig von einem in historischer Kleidung
wartenden Germanen, Michael Böhm, der auch im Vorstand des Vereins der
germanischen Siedlung ist.
Nach seinen einleitenden Worten wartete bereits unser altbewährtes Duo
Peter Neumann und Karsten Seidel mit leckeren Bratwürsten und Getränken
auf uns. Auch deren Ehefrauen hatten wieder leckeren Kuchen gebacken,
der allen ausgezeichnet mundete. Herzlichen Dank dafür!
Anschließend ging es ins „Langhaus“, einem mit Schilf gedeckten
größeren Holzgebäude, in dem Jana Pokrandt auf uns mit einem
Bilder-Vortrag wartete. Sie ist ebenso wie Herr Böhm Archäologin, die
beide in Bestensee 2005 und 2008 in der Kurzen Straße und Mittenwalder
Straße Ausgrabungen vornahmen.
Jana Pokrandt berichtete dazu, dass die archäologische Untersuchung in
der Mittenwalder Straße deutliche Siedlungsbefunde in Form von
Hausstellen, Siedlungsgruben, Brandstellen und Pfostenlöchern
erbrachte. Anhand der keramischen Funde ließ sich so bestätigen, dass
die Siedlung zeitlich in die späte römische Kaiserzeit datiert und
ebenso Hinweise auf völkerwanderzeitliche Einflüsse offenbart. Absolut
wäre die Siedlung demnach in die 2. Hälfte des 4. Jh. bis 1. Hälfte des
5. Jh. n. Chr. (ca. 360/370 bis 430/450 n. Chr.) einzuordnen.
Während des Vortrags hörten wir ein dumpfes Grollen und ein heftiger
Gewitterschauer überraschte uns. Aber wir saßen im Trockenen und als
wir nach dem Vortrag wieder ins Freie traten, war das Gewitter vorbei
und Herr Böhm führte uns weiter durch das Germanendorf. Vorbei an zwei
aus Lehm geformten Backöfen, einem Ziehbrunnen mit Holzeimern und einer
Schmiede kamen wir schließlich zu einer kleinen Imkerei. Drei
ausgehöhlte Baumstämme bargen Bienenvölker und ein Volk mit ca. 20.000
Bienen hatte sich „verselbständigt“ und hing in einer großen Traube in
einem Busch. Der Imker Steffen Hanniske versuchte, die Bienen wieder
„umzusiedeln“ und erzählte uns Interessantes über die Imkerei.
Schließlich ging es vorbei an angelegten Beeten für Gartenkräuter und
Getreide bis zum in der Germanenzeit typischen Grubenhaus, das
teilweise in die Erde gebaut wurde.
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